Wissenschaft
Erste virtuelle Frauenuniversität startet
Vernetzte Forschung und Ausbildung international möglich
Eine Frauenuniversität ganz neuen
Typs ist gerade im Entstehen: eine Universität, die abwechselnd in
Präsenz-Phasen und in virtuellen Phasen arbeitet und mit diesem Konzept
Frauen in der ganzen Welt ansprechen will. Soeben ist die Internationale
Frauenuniversität (ifu) www.vifu.de/
online gegangen und informiert
über die Studienmöglichkeiten an der neuartigen Hochschule. Am 15. Juli
2000, beginnt dann die erste Präsenzphase, der im Herbst die erste virtuelle
Phase folgen soll.
Motto "Technik und Kultur"
Die (Virtuelle) Internationale Frauen-Universität bietet ein Studienangebot
für bereits graduierte Frauen, das im 1. Präsenz-Semester (15.7.- 15.10.00)
unter dem Motto "Technik und Kultur" steht. Im Studienprogramm dieses 1.
Semesters kann man unter den thematischen Schwerpunkten "Arbeit",
"Information", "Körper", "Migration", "Stadt" und "Wasser" wählen. Die
Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt. Es werden sich 900
Studentinnen aus 115 Ländern und 200 Dozentinnen aus 60 Ländern
beteiligen.
Forschung von Frauen vernetzen
"Mit der ersten virtuellen Frauenuniversität geht ein Signal von Deutschland
aus, Forschung von Frauen international zu vernetzen. Innovative Ideen und
neue Forschungsansätze von Wissenschaftlerinnen und Studentinnen
schaffen so eine neue Wissenschaftskultur. Durch ein beispielhaftes
Zusammenwirken von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik machen wir das
Projekt jetzt möglich", sagte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn bei
der Eröffnung des Projekts in Hannover am letzten Wochenende. Das
Bundesbildungsministerium zählt mit einer Beteiligung von sechs Millionen DM
zu den wichtigsten Förderern des 18-Millionen-Projekts.
Der Präsenzphase im Sommer, die in verschiedenen deutschen Städten
stattfindet, schließt sich im Herbst eine virtuelle Phase an, in der
Studentinnen und Dozentinnen online diskutieren und Informationen
austauschen. "Danach wird wieder eine Präsenzphase angestrebt, deren
Termin aber noch nicht feststeht", sagt Dorit Heinsohn von der
Presseabteilung der ifu in Hamburg. Nach dem ersten Präsenzsemester werde
aber, so Heinsohn, bereits ein Zertifikat ausgestellt und das Semester werde
in anderen universitären Einrichtungen nach dem Europäischen
Kreditpunktesystem (ECTS) anrechenbar sein. Die Präsidentin der
Internationalen Frauenuniversität, die Kasseler Hochschulforscherin Ayla
Neusel, ist sich indes sicher, dass die Internationale Frauenuniversität eine
dauerhafte Einrichtung wird. (pte)