Wien - Justizministerin Karin Gastinger hat nach eigenen Angaben kein Angebot von der ÖVP, in der nächsten Regierung weiter zu machen. Allerdings würde sie sich ein derartiges Angebot überlegen, sagt sie in der Tageszeitung "Österreich" (Dienstag-Ausgabe). Gastinger wörtlich: "Ich habe kein Angebot. Ich habe alle Türen zugeschlagen. Ich steh auf der Straße, wenn Sie so wollen." Sollte ein Angebot kommen, "dann überleg ich", so Gastinger. Nachsatz: "Aber es wird kein Angebot kommen. So wichtig bin ich nicht."

Würde bei BZÖ-Forderung als Ministerin gehen

Gastinger würde ihren Posten als Justizministerin "selbstverständlich" räumen, wenn das BZÖ das verlangen sollte. "Das ist das Ticket des BZÖ", so Gastinger am Dienstagabend in der "Zeit im Bild 2". Den Zeitpunkt ihres Austritts aus der Partei begründete sie, wie auch in mehreren Zeitungsinterviews, mit der Wahlkampf-Abschlussveranstaltung des steirischen BZÖ am Dienstag. Sie hätte dort Positionen vertreten müssen, die nicht die ihren seien, so Gastinger.

BZÖ-Sprecher Uwe Scheuch bezeichnete die Frage des Gastingers-Rücktritts auf Anfrage der APA als "nicht vordringlich". Allerdings müsse die Entscheidung über eine allfällige Neu-Nominierung eines BZÖ-Justizministers Parteichef Peter Westenthaler oder Vizekanzler Hubert Gorbach treffen. Scheuch erwartet einen Wechsel Gastingers zur ÖVP und meint in Richtung der Ministerin: "Das Volks liebt vielleicht den Verrat, aber es liebt nicht den Verräter." (APA)