SCOPE - Sites & Subjects. Narrating Heritage.
Donnerstag, 28.09.2006 – Freitag, 29.09.2006
Augustinertrakt, Österreichische Nationalbibliothek, Wien.

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foto: screenshot/scope.at
An zwei Tagen diskutieren internationale ExpertInnen und Publikum in Wien über den Wandel rund um den Begriff "Kulturelles Erbe". Denn seit April 2006 gibt es einen neuen UNESCO-Beschluss: Als kulturelles Erbe werden nicht nur Objekte geschützt, sondern auch immaterielle Werte wie Traditionen oder Sprachen. Kernziel der Konferenz scopeII: "Sites & Subjects. Narrating Heritage" ist die Verschiebung einer nostalgisch orientierten Kulturpolitik zu einem offenen Kulturverständnis. Weg von einem traditionellen Begriff "Kulturerbe" - hin zu einer offenen, vielfältigen und vernetzten Praxis der Geschichten und Kontexte.

Das Kernthema der Konferenz beschreibt Organisator Robert Temel folgendermaßen: "Was ist ein historisches Objekt oder Bauwerk und was macht es aus? Mit welchen Geschichten ist es verbunden, die ihm erst eine Bedeutung geben? Denn unterschiedliche Kulturen (und Subkulturen) verbinden mit einem kulturellen Objekt verschiedene Geschichten. Damit werden Geschichten (Narrationen, Kontexte) ebenso wichtig wie die Objekte selbst."

Vermittlung von kulturellem Erbe

Beispiele für innovative Vermittlung von kulturellem Erbe Die Konferenz nimmt aktuelle Fragen der Vermittlung von kulturellem Erbe in ihren Fokus. Dabei geht es insbesondere um die Verknüpfung von materiellen Objekten (wie es sie etwa in Museen und Bibliotheken in großer Anzahl gibt) und deren immateriellen Umfeld (deren Kontext, das Wissen um ihren Gebrauch und ihre Bedeutung). Beispiele, wohin die Entwicklungen gehen könnten, werden in der Konferenz unter anderem Gail Durbin und Lauren Segal geben.

Gail Durbin ist Direktorin des Online-Museums am renommierten Victoria and Albert Museum in London, England. "Das Internet erlaubt völlig neue Wege. Der Online-Besucher wird selbst zum Kurator. Auf diesen Wandel müssen Museen reagieren." Gails Interesse gilt daher besonders dem interaktiven und partizipativen Museums-Besucher. Lauren Segal, Direktorin am Constitution Hill- Museum in Johannesburg, Südafrika, präsentiert anhand der Adaptierung eines ehemaligen Gefängnisses die innovative Verknüpfung von kulturellem Erbe, Bildungsarbeit und Tourismus.

Von Homi Bhaba bis zu Peter Weibel

Vortragende an den Zwei Tagen sind: Homi K. Bhabha (Harvard), Monika Mokre (Wien), Peter Weibel (Karlsruhe); Ulrike Vedder (Berlin), Lauren Segal (Johannesburg), Gail Durbin (London), Hans Günter Merz (Stuttgart); Felipe Hernández (Liverpool), Margaret Crawford (Harvard), Rahul Mehrotra (Bombay, Ann Arbor); Monika Sommer (Wien), Elke Krasny (Wien), Adelheid Pichler (Wien). (red)