Foto: Augarten
Wien - Die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten will mit individuellem Angebot und moderner Kunst zurück an die Spitze. Viel Potenzial erhofft man sich von Sonderanfertigungen: "My personal Augarten" erfüllt Kundenwünsche, eine Dienstleistung, die einst Maria Theresia & Co. vorbehalten war. Die Wiener Künstlerin Maria Katharina Wiala hat für Augarten mit der "Kugel", ein Briefbeschwerer und "Handschmeichler", ein funktionelles Kunstobjekt geschaffen.

"Unter respektvollem Umgang mit der Tradition wird somit auch modernen Zeitströmungen Rechnung getragen: in Form der Zusammenarbeit und des Gedankenaustausches mit zeitgenössischen Künstlern heute, die Klassiker von morgen designen", sagte Prokuristin Katrin Veigl (Director Marketing & Sales) am Montagabend bei der Präsentation der Neuheiten. Dazu gehört neben der "Kugel" - die von 13. bis 15. Oktober auf Österreichs größter Designverkaufsmesse "Blickfang" in Wien ausgestellt wird - eine Neuinterpretation der klassischen Teeservice-Form "Orient" der Wiener Werkstätte-Designerin Ena Rottenberg mit Gold- und Platinauflage.

Sanierungserfolge

Das 1718 gegründete Unternehmen ging 2003 in Konkurs, nach der Übernahme durch die Grossnigg-Gruppe wurden in den vergangenen Jahre Sanierungserfolge verzeichnet. Katrin Veigl ist überzeugt, dass sich das Traditionshaus nach dem Neustart mit seinen Besonderheiten - fast 300-jährige Geschichte, einzigartige Kreationen aus allen Epochen, ein junges Team und österreichisches Know-how - durchsetzen wird.

"Kunden tendieren heute zu einem Mix aus Billig- und Luxusprodukten. Dies bedeutet für Augarten, dass sowohl die gehobene, als auch die junge Klientel angesprochen wird", meinte Veigl. Weil die gesamte Produktion vom Anrühren der Masse über die Bemalung mit der Hand bis hin zum Brennen und Verpacken immer noch im Schloss Augarten in der Leopoldstadt über die Bühne geht, ist exklusive Kundenbetreuung möglich. "In der Vergangenheit waren Königen und Fürstenhäusern eigene Service vorbehalten. Heute steht das jedem offen", betonte Veigl.

Neuinterpretationen

Die Entwicklung neuer Formen und Designs und die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern seien ebenso wichtig wie Neuinterpretationen der Schätze aus dem Manufaktur-Archiv. Dazu hat sich Augarten Claudia Stuhlhofer-Mayr, einzige österreichische Künstlerin im Team von Hermes Paris, als Art Direktorin geholt. Kooperationen gibt es u.a. auch mit dem Künstler Gottfried Palatin und dem Architektenteam Coop Himmelblau. (APA)