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Heloisa Helena wurde wegen ihrer "Radikalität" aus der PT ausgeschlossen.

Foto: AP/Silvia Izquierdo
Sao Paulo/Wien- Die linke Präsidentschaftskandidatin Heloisa Helena (44) hat der Arbeiterpartei (PT) von Brasiliens Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva vorgeworfen, sich als Regierungspartei zu "einer kriminellen Organisation" gewandelt zu haben. In einem > Interview mit der spanischen Zeitung "El Pais" meinte Helena, die 2004 aus der PT ausgeschlossen worden war, Lula und sein sozialdemokratischer Herausforderer Geraldo Alckim würden gleichermaßen eine neoliberale Politik zu vertreten.

Helena, die Umfragen mit acht Prozent an dritter Stelle hinter Lula (rund 50 Prozent) und Alckmin (rund 30 Prozent) sehen, tritt am kommenden Sonntag für die von ihr gegründete "Partei des Sozialismus und der Freiheit" (PSOL) an. Die wegen ihrer "Radikalität" aus der PT ausgeschlossene Politikerin gilt als energisch und entschlossen. Mit sieben Jahren schwor sie, sich nie mehr die Haare zu schneiden und trägt heute eine entsprechend lange Mähne.

"Die Hinwendung der PT zur Korruption war ein langsamer und schmerzvoller Prozess für jene, die vom moralischen Verfall ihrer Führer nichts mitbekommen haben", sagte Helena unter Anspielung auf den Skandal um die Bestechung von Parlamentsabgeordneten und die Vorwürfe illegaler Parteienfinanzierung.

Es sei bedauerlich, dass eine "so schöne Erfahrung der Freiheit" eine solche Wendung erfahren und sich die einmal an die Macht gelangte PT zu einer "kriminellen Organisation" gewandelt habe. Durch Lulas neoliberale Wirtschaftspolitik würden heute "für das Volk nur die Brosamen von dem Bankett abfallen, zu dem lediglich die Reichen eingeladen" seien, so Helena. (APA)