ERGEBNISSE DAMEN

HERREN

London - Neun waren am Start, doch lediglich zwei überstanden die erste Runde. Das ist Österreichs enttäuschende Bilanz nach der ersten Runde bei den All England Championships in Wimbledon. Erfolgserlebnisse verzeichneten nur der Kärntner Stefan Koubek, der nach seinem Kurz-Einsatz gegen Adrian Voinea (der Rumäne gab bei 3:3 verletzt auf) den französischen Daviscupper Jerome Golmard als zweite Hürde vorfindet, und die Tirolerin Patricia Wartusch, die nach dem 7:5,6:4 gegen die Slowenin Katarina Srebotnik auf Alexandra Stevenson (USA) trifft. Nach Barbara Schett und Werner Eschauer, die sich bereits am Montag verabschiedet hatten, erwischte es am Dienstag Markus Hipfl, Jürgen Melzer bzw. Sylvia Plischke, Melanie Schnell und Barbara Schwartz. Nach Schett enttäuschte vor allem Plischke, die gegen die Deutsche Marlene Weingärntner mit 4;6,4:6 sang und klanglos unterging. Ein Lichtblick war dafür der junge Jürgen Melzer, der dem als Nummer 12 gesetzten Australier Mark Philippoussis ein tolles Match lieferte und nur 4:6,6:7,7:5,4:6 verlor. Er bestätigte damit bei seinem Grand Slam-Debüt in den Reihen der "Großen" seine gute Leistung vom Vorjahr, als er bei den Junioren den Titel geholt hatte, auf eindrucksvolle Weise. "Es wäre sogar mehr drin gewesen" "Schade, es wäre sogar mehr drin gewesen", bedauerte der 19-jährige Deutsch Wagramer, der dabei vor allem seinen vergeben drei Breakbällen im ersten Set ("einen hätte ich verwerten müssen") nachtrauerte. Nur zwölf Punkte mehr (128:116) entschieden letztlich zugunsten des Australiers, der den "jungen Löwen" aus Austria nur dank seiner größeren Routine und des besseren Aufschlags (30:19 Asse) in Schach hielt. Auf Grund dieser starken Leistung hofft der Niederösterreicher, eventuell für die Daviscup-Relegation vom 21. bis 23. Juli in Rennes berücksichtigt zu werden. Günter Bresnik hat zwar Stefan Koubek und Markus Hipfl bereits zu Fixstartern im Einzel deklariert, doch für den selbstbewußten Melzer ist auf dem schnellen Hallenboden von Rennes "alles" ein Thema. Dass ihm zuletzt in der Slowakei kein Startplatz garantiert worden war, hat er abgehakt: "Ich bin nicht nachtragend." Der Rasen war zu schnell Enttäuscht war am Montag vor allem Plischke, die sich bei ihrem elften Antreten bei einem Grand Slam-Turnier erstmals in Runde eins geschlagen geben musste. "Jetzt ist meine weiße Weste beschmutzt", musste die Tirolerin eingestehen. "Ich habe weit unter meinem Niveau gespielt", bedauerte Plischke, die dies - wie zuvor schon Schett - zum Teil auf den unerwartet schnellen Rasen ("die äußeren Trainingsplätze sind viel langsamer") zurückführte. Enttäuscht war sie auch deshalb, weil sie die letzte große Möglichkeit, im Hinblick auf eine Olympia-Teilnahme Punkte zu sammeln, ausgelassen hat. Ihren nächsten Einsatz absolviert sie beim Damen-Turnier in Klagenfurt. Schwartz, die im Vorjahr in Paris mit dem Einzug ins Viertelfinale für Furore gesorgt hatte, scheiterte wie in Paris in erster Linie an ihren Ellbogen-Problemen. "Sie hat sich durchgebissen und wollte die Partie zu Ende spielen", berichtete ihr Trainer Bernd Wetter, der mit seinem Schützling am Mittwoch zu einer ärztlichen Untersuchung in die Heimat flog. "Dann wird entschieden, ob Barbara pausiert oder nicht, denn so halbe Sachen machen keinen Sinn. Jetzt muss sie wieder ein Mal ganz gesund werden." Erster Grand Slam Sieg Nur Patricia Wartusch war endlich zum Lachen zumute. Sowohl in Australien als auch in Paris hatte sie heuer gleich zum Auftakt jeweils die Doppelnull kassiert und danach stets bittere Tränen vergossen. Nun hat sie den Bann gebrochen, ihr erstes Grand Slam-Match gewonnen. "Bin ich froh, dass ich das Grand Slam-Fieber abgelegt habe", atmete die Tirolerin auf. Mit Stevenson bekommt sie nun aber niemand Geringeren als die Vorjahres-Halbfinalistin vorgesetzt. Andre Agassi, hinter Pete Sampras als Nummer zwei gesetzt, setzte sich nach Anlaufproblemen und dem Verlust des ersten Sets gegen seinen Landsmann Taylor Dent durch (Aufgabe bei 0:4 im vierten Satz) durch. Kurios verlief das deutsche Duell zwischen Thomas Haas und dem als Nummer 13 gesetzten Nicolas Kiefer, das Haas mit 5:7,6:4,6:2,6:3 gewann. Beide hatten wegen Fußproblemen behandelt werden müssen. (APA)