Wien - Der ob seiner Nicht-Einladung zur ORF-Elefantenrunde der Spitzenkandidaten Donnerstagabend verärgerte Hans Peter Martin hat sich im Vorfeld und abseits der Kameras mit vier Fragen an die Teilnehmer der TV-Konfrontation zu Wort gemeldet. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) fragte Martin in einer Aussendung, wann er nach Brüssel übersiedle. "Dort ist es ein offenes Geheimnis, dass Sie spätestens 2009 gerne EU-Kommissionspräsident sein möchten. Sind Sie darum so wenig EU-kritisch?", so Martin.

Seinen ehemaligen Parteikollegen, SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer, fragte der EU-Parlamentarier: "Warum hast Du mit dem Liberalen Alexander Zach einen Waffenlobbyisten (EADS-Eurofighter) und Parteigeld-Spender auf Deiner SPÖ-Liste - und keinen Arbeiter an wählbarer Stelle, wie auf unserer Bürgerliste? Hat das damit zu tun, dass Du so stolz bist, privat ein erfolgreicher Aktienspekulant zu sein?"

Rundum Kritik

Von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache wollte Martin wissen, wer "Ihren unglaublich teuren Wahlkampf finanziert hat, wenn die FPÖ doch angeblich pleite ist? Stecken dahinter Industrielle, und wie abhängig sind Sie von denen?".

Einmal mehr erregte sich Martin schließlich über die Vorwürfe der EU-Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF und fragte die Konkurrenz, wer zuletzt "Kontakt" mit der Behörde aufgenommen habe. Den Wählern versprach Martin, sie "nicht zu enttäuschen" und "den Mächtigen auf die Finger zu klopfen". (APA)