Berlin/Wien - Immer mehr Unternehmen fragen sich, wie sie mit einer Krise zurechtkommen, aber nur wenige bereiten sich darauf vor. Laut einer vergangene Woche beim Berliner Kommunikationskongress präsentierten Studie rechnen 80 Prozent der Manager mit einem Krisenfall in ihrem Unternehmen, aber nur sieben Prozent treffen Vorkehrungen.

"Für ein Unternehmen ist es selbstverständlich, sich eine Versicherung zu leisten. Aber keiner versichert sein Image", sagt Christian Kollmann von der Wiener Agentur communication matters, die für österreichische Unternehmen ein "Krisenpickerl" entwickelt hat. Unternehmen können Krisenkommunikationspläne prüfen lassen. So wird etwa untersucht, ob Anruflisten oder Handbücher im Notfall funktionieren. Kostenpunkt: 50.000 bis 70.000 Euro.

Die Agentur hat auch eine Plattform entwickelt, sodass im Krisenfall rasch Experten - von Rechtsanwälten in anderen Ländern über IT-Fachleute bis zu Traumaexperten - mobilisiert werden können. Es sind häufig nahe liegende Dinge, die vergessen werden, meint Kollmann: So seien auf der Bawag-Homepage nach Auffliegen des Skandals wochenlang alte Informationen gestanden. (afs, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.10.2006)