Der ICC Kodex wurde 1937 erstmals veröffentlicht und ist Referenztext für viele nationale Regelwerke. Die Verhaltensregeln sollen internationalen Marketing- und Werbeagenturen, sowie den Auftrag gebenden Unternehmen einen umfassenden Verhaltenskodex für ihr Werbeverhalten bieten. Diese neueste Fassung trage den über die letzten Jahre stark gestiegenen Anforderungen an Wahrheitsgehalt, Nachprüfbarkeit von Werbeaussagen und Datenschutz Rechnung, hieß es.
Kritik
Die Industrie sei in den vergangenen Jahren auf Grund der problematischen Vermarktung mancher Produkte wie Fast Food, Süßigkeiten oder Softdrinks - stark kritisiert worden. Mobiltelefone wurden unter anderem für Gesundheitsprobleme, Videospiele für Gesellschaftsprobleme verantwortlich gemacht. Rasche Medienentwicklungen, Klagedrohungen und ein zunehmendes Gefühl, Kinder und andere schwache Gruppen schützen zu müssen, hätten den Druck der Öffentlichkeit erhöht, neue Regeln und Schutzmaßnahmen einzufordern, um mit Werbe- und Marketingmaßnahmen sensibler umzugehen, heißt es in einer Aussendung.
"Gute Werbung braucht Freiheit, doch die Freiheit gilt nur so lange man sich selbst eine Grenze setzen kann und nicht andere dies für einen bestimmen," sagte Theodor Mautner Markhof, der österreichische Delegierte in der internationalen ICC Marketing & Advertising Commission.
"Der ICC Kodex ist ein wichtiges Werkzeug, um die Effektivität der Selbstregulierung der Werbeindustrie zu stärken, als notwendige Ergänzung zu gesetzlichen Regulierungen", so Max Burger-Scheidlin, Geschäftsführer der Internationalen Handelskammer, Österreich (ICC Austria).