New York/Palo Alto - Andrew Z. Fire ist Sinnbild des in
sich gekehrten Forschers. "Er geht ganz in seinem Labor auf", sagen
Kollegen über den 47-jährigen US-Genetiker und Pathologen, der sich
den diesjährigen Nobelpreis in Medizin mit seinem US-Kollegen Craig
Mello teilt. Fires Stimme war kaum hörbar, als er sich vier Stunden
nach der überwältigenden Nachricht aus Stockholm am Telefon meldete.
"Ich bin glücklich, aber doch nicht völlig überrascht", sagte er.
Seine Hobbys: "Meine Familie, meine Forschung."
Künftig will der Nobelpreisträger sein Renommee nutzen und seine
Stimme zu einer Reihe von Themen erheben. "Anerkennung verleiht einem
eine Stimme", sagte er. "Das ist eine Herausforderung, ein bisschen
beängstigend", fügt der Genetiker hinzu. "Aber es ist schon manch
prominentem Forscher gelungen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit
für seine Sache zu gewinnen." Die Frage nach dem, was ihm am Herzen
liegt und für welchen guten Zweck er eintreten will, geht Fire dann
schon wieder zu weit. Das verriet er vorerst nicht.
Werdegang
Fire kam in Stanford zur Welt und wuchs in Sunnyvale (Kalifornien)
auf. Sein erstes Diplom, einen Bachelor in Mathematik, bekam er 1978,
gerade erst 19 Jahre alt, von der Universität von Kalifornien in
Berkeley verliehen. Dann promovierte er in Biologie am berühmten
Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Boston.
Nach weiteren Forschungen im britischen Cambridge schloss er sich
1986 der Carnegie Institution in Baltimore an und machte sich
nebenbei auch an der Johns Hopkins Universität, ebenfalls in
Baltimore, verdient. (APA/dpa)