Bordeaux - Ein Spaziergänger hat am Donnerstag im französischen Baskenland ein Sprengstoff- und Waffenlager der spanischen Separatistenorganisation ETA entdeckt. Die Plastiktonnen mit rund 200 Kilogramm Chemikalien für die Herstellung von Sprengstoff sowie einem halben Dutzend Sturmgewehren und Maschinenpistolen waren bei Saint-Etienne-de-Baïgorry nahe der spanischen Grenze unter Gestrüpp versteckt.

Das wurde aus Polizeikreisen bekannt. In der gleichen Region waren bereits im Oktober 2004 große Mengen Waffen und Sprengstoff entdeckt sowie 17 mutmaßliche ETA-Mitglieder festgenommen worden.

In Lebensgefahr

Ein verurteilter Terrorist der baskischen Untergrundorganisation ETA schwebt nach einem fast zweimonatigen Hungerstreik in Lebensgefahr. Der spanische Nationale Gerichtshof gab am Montag in Madrid einem Antrag der Staatsanwaltschaft statt, den 51-jährigen José Ignacio de Juana Chaos aus einer Gefängnisklinik sofort in ein Spezialkrankenhaus zu verlegen.

De Juana Chaos hatte als einer der brutalsten ETA-Terroristen gegolten. Er trat am 7. August in einen Hungerstreik, um seine Freilassung aus der Haft zu erzwingen. Er war 1987 wegen Beteiligung an elf Terroranschlägen, bei denen 25 Menschen getötet worden waren, zu über 3000 Jahren Haft verurteilt worden. Nach spanischem Recht musste er davon jedoch nur 18 Jahre verbüßen.

Diese Zeit lief Anfang 2005 ab. Seine anstehende Freilassung löste in Spanien damals einen Sturm der Entrüstung aus. Um eine Haftentlassung zu verhindern, leitete die Justiz ein neues Strafverfahren ein. Dabei legte sie dem Mann zur Last, weiterhin Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein und in Artikeln für die baskische Zeitung "Gara" Justizbeamten mit Racheaktionen gedroht zu haben. (APA/dpa)