Schon am Morgen soll das Tier eine Gams gewildert haben, schildert der Tiroler Landesjägermeister Paul Steixner dem Standard die Darstellung des Schützen. "Dann hat er es tagsüber noch einmal in seinem Revier gesehen und schließlich am Nachmittag in Begleitung der beiden jungen Männer."
Hund zwei Männern abgenommen und danach erschossen
Die haben nämlich einer Wandererin, der der 13 Jahre alte Hund zugelaufen war, angeboten, das Tier mit ins Tal zu nehmen. Beim Abstieg begegneten sie dann dem 54-jährigem Jagdpächter. Der ihnen das frei laufende Tier abnahm, anleinte und ging. Ob er es dann tatsächlich an einen Baum angebunden hat, ehe er schoss, ist noch nicht unklar.
Gefunden wurde der Kadaver am Montag, der Besitzer erstattete bei der Polizei auch Anzeige. „Wir ermitteln derzeit wegen Sachbeschädigung und Verstößen gegen das Jagdgesetz“, erläutert Polizeiinspektionskommandant Peter Tenhalter. Den Aussagen von Landesjägermeister Steixner zufolge hat der Jäger die Tötung bereits gestanden.
"Klares Fehlverhalten"
"Angeblich soll der Hund immer wieder gewildert haben. Für uns ist der Vorfall aber natürlich trotzdem ein klares Fehlverhalten, das wohl nur aus einer Kurzschlusshandlung entstanden sein kann", beteuert Steixner. Neben den staatlichen Strafen droht dem Schützen daher auch ein internes Disziplinarverfahren, das in Tirol mit bis zu dreijährigem Jagdverbot enden kann. Hätte der Mann den Hund beim Wildern "auf frischer Tat" getötet, wäre er im Recht gewesen, betont der Landesjägermeister. Oft komme so etwas in Tirol aber nicht vor, "vielleicht fünf Mal im Jahr". Der Schaden sei aber gebietsweise beträchtlich, jährlich werden hunderte Wildtiere von Hunden gerissen.