Europa
Borrell gegen rassistische Äußerungen von bulgarischem EU-Beobachter
Stojanow hatte EU-Abgeordneten vorgeworfen: Auf Märkten könne man "weit schönere Zigeuner-Mädchen" für 5000 Euro kaufen
Sofia - EU-Parlamentspräsident Josep Borrell hat
rassistische Äußerungen eines bulgarischen EU-Beobachters gegen eine
EU-Abgeordnete aus Ungarn mit Roma-Abstammung verurteilt.
"Xenophobische und sexistische Beleidigungen haben keinen Platz in
unserer Institution und verstoßen gegen die europäischen Werte",
zitierten bulgarische Medien am Dienstag aus einem Schreiben von
Borrell an Dimitar Stojanow. Borrell rief den Bulgaren von der
nationalistischen Partei Ataka dazu auf, seine Äußerungen öffentlich
zurückzunehmen. Hintergrund ist eine E-Mail mit rassistischem Inhalt, die Stojanow
an die EU-Abgeordneten in Straßburg verschickt hatte. Auf den
bulgarischen Märkten könne man "weit schönere Zigeuner-Mädchen" für
5000 Euro kaufen, hatte der Bulgare nach einer Nominierung der
EU-Abgeordneten Livia Jaroka (32) für eine Auszeichnung geschrieben.
Ziehvater des bulgarischen EU-Beobachters ist Ataka-Chef Wolen
Siderow. Nach dem Vorfall hat ein zuständiger Ausschuss die
Volksversammlung in Sofia aufgerufen, ihre Entscheidung über die Wahl
der insgesamt 18 bulgarischen Beobachter im EU-Parlament zu
überprüfen. (APA/dpa)