Die jüngsten Turbulenzen in der Internet-Wirtschaft haben nach einer Studie bereits zu mehreren tausend Kündigungen geführt. In der bisher als wachstumsstark geltenden Branche seien von 59 untersuchten Unternehmen seit Dezember 18 Pleite gegangen, heißt es in der am Mittwoch von dem New Yorker Analystenhaus Challenger, Gray and Christmas veröffentlichten Untersuchung. Insgesamt hätten die Unternehmen in diesem Zeitraum 5.400 Mitarbeiter entlassen. Die Studie machte keine Angaben zu Unternehmensnamen oder über die geographischen Standorte. Nach Einschätzung von John Challenger, Chef des Analystenhauses, wird sich diese Tendenz in den kommenden Monaten fortsetzen. Entlassungen bedeuteten allerdings nicht immer, dass der Dotcom-Sektor seine Dynamik verloren habe. Die Internet-Unternehmen seien derzeit lediglich auf dem Weg in eine neue Entwicklungsstufe, in der "Firmen, die kein Geld bringen, geschlossen werden". Eines der prominentesten Opfer unter den geplatzten Internet-Verheißungen der vergangenen Monate ist der Modeanbieter boo.com. Trotz finanzkräftiger Investoren im Rücken ging das Unternehmen im Mai in die Pleite, weil es bei laufenden Kosten von einer Million Dollar pro Woche die hochgesteckten Erwartungen auf die Schnelle nicht erfüllen konnte. Mit dem Zusammebruch verloren 400 Menschen ihren Job. In den USA musste der vom Disney-Konzern finanzierte Spielzeugverkäufer Toysmart gleichfalls im Mai sein Internet-Portal schließen, worauf sich 170 Mitarbeiter auf der Straße fanden. Bereits im Frühjahr ging die Website Petstore.com, über die Tierfutter verkauft wurde, mit damals 200 Mitarbeitern offline. (APA)