Thelonious Monk & John Coltrane: "The Complete 1957 Riverside Recordings"
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Was Allstars-Aufnahmen nützen, darüber lässt sich wunderbar streiten. Aber dass es sich bei Pianist Thelonious Monk und Tenorsaxophonist John Coltrane um zwei der markantesten Musiker des 20. Jahrhunderts gehandelt hat, darüber herrscht Einigkeit, und deshalb haben Aufnahme dieser Begegnung einen besonderen Reiz. Sie fand auch 1957 im Studio statt, das hört man hier auf The Complete Riverside Recordings (Universal).

Man vernimmt vor allem einen kauzigen Monk, den genialen Komponisten, der eine ganz eigene Art des Klavierspiels pflegt. Konkret: Mit unorthodoxen Pausen, schrägen Intervallen und rhythmischen Besonderheiten hat er sich in die Musikgeschichte eingraviert. Sein Stil konnte nur bei ihm funktionieren – in Form jenes typisch abgehackten Spiel mit der Zeit und jenem kecken Insistieren auf die skurril-geniale Note. Natürlich wird man auch an die singuläre kompositorische Kraft von Monk erinnert - durch Titel wie "Monk's Mood" und "Epistrophy".

John Coltrane ist hier zugegen, aber nicht extrem markant. Das wirklich Besondere an dieser Aufnahme ist ihr dokumentarischer Charakter. Missglückte Stückanfänge sind drauf und immer mehrere Takes ein und der selben Nummer, die zum Vergleich einladen. Was man nicht vergessen sollte: Auch der ein oder andere Take mit dem großen Saxophonisten Coleman Hawkins ist zu hören. Freilich: Es ist mehr eine Aufnahme zum Vertiefen des bereits vorhandenen Monk-Wissens. (Ljubisa Tosic)