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Foto: AP/Neibergall
Zürich - Egoistisches Verhalten wird vom vorderen Stirnlappen gesteuert. Forscher der Universität Zürich wiesen erstmals dessen Rolle nach. Wurde seine Erregbarkeit vermindert, nahm die Fairness der Probanden ab.

Untersucht wurde das Verhalten von Versuchspersonen, die sich entscheiden mussten, ob sie das unfaire Verhalten eines Partners auf eigene Kosten bestrafen wollten. Beim Verhängen einer Strafe musste die Person deshalb den materiellen Eigennutz unter Kontrolle halten, wie die Universität Zürich mitteilte.

Versuch

Bei einigen Probanden beeinflusste das Forschungsteam der Universität Zürich mit Magnetstimulation kurzfristig den vorderen Stirnlappen. Diese konnten ihren Eigennutz weit weniger kontrollieren als Probanden, bei denen keine Stimulation erfolgte.

Unabhängig davon fanden alle Probanden das Verhalten des Verhandlungspartners als sehr unfair. Das Experiment zeige, dass nicht das Urteilen über Fairness verändert werde, sondern sich die Fähigkeit reduziere, den materiellen Eigennutz im Dienste der Fairness zu unterdrücken, heißt es in der Mitteilung weiter.

Die Resultate sind laut Mitteilung auch bei Jugendlichen interessant. Bei Jugendlichen ist der vordere Stirnlappe noch nicht voll entwickelt, dies könnte deren oft durch Impulse und unmittelbaren Eigennutz gekennzeichnetes Verhalten erklären. Die Studie erschien im Wissenschaftsmagazin "Science". (APA/sda)