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7.10., Georg Danzer: Ein Porträt - oder zwei? ORF 2, 22:45 Uhr.

Foto: APA/Schwarz
Samstag feiert Georg Danzer seinen 60. Geburtstag. Der ORF zeigt aus diesem Anlass die von Rudi Dolezal und Hannes Rossacher produzierte Doku Georg Danzer: Ein Porträt - oder zwei?

Sympathieträger

Leider ist es nur ein halbes und ein halbherziges geworden. Das ist schade. Immerhin ist Danzer einer der wenigen Sympathieträger der ersten Generation des so genannten Austro-Pop. Doch anstatt zu erzählen, wie er diesen Status erlangte, geht die Doku davon aus, dass Danzers Biografie im kollektiven Gedächtnis Österreichs verankert sei. (Dabei setzt dieses bekanntlich schon bei bedeutenderen Anlässen aus).

Affirmatives Warmwassergeplätscher

In längliche Konzertausschnitte und wenige historische Aufnahmen werden Wortmeldungen von Begleitern und Freunden eingebaut: Von Marianne Mendt, Wolfgang Ambros, Andy Baum, Wolfgang Kos, André Heller oder Guido Tartarotti - lauter affirmatives Warmwassergeplätscher. Die einzigen kritischen Töne, die besorgt Georg Danzer selbst.

Egal ob man seine Musik mag oder nicht, aber genau diese Fähigkeit zur Selbstreflexion - und zwar nicht bei ATV oder in News - erhebt ihn über die Nasenporschefahrer und faltigen Fossile in seiner Kollegenschaft. Wirklich gut ist nur der Appendix zur Doku.

Danzer spricht in einem Interview über seine erst vor Kurzem diagnostizierte Krebserkrankung. Wie er damit - auch medial - umgeht, erhellt seine Person mehr, als die 45 Minuten Eiei davor. Auf diesem Weg und in zweifacher Hinsicht: Alles Gute! (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 6.10.2006)