Der tragische Zwischenfall zeigt, dass auch die alten Migrationsrouten trotz verstärkter Kontrolle immer wieder benutzt werden. So versuchten in den vergangenen Wochen viele Flüchtlinge ihr Glück an der Meerenge von Gibraltar und dem Mittelmeer. Dieser Weg war vor Jahren die Hauptroute von Afrika nach Spanien. Der Ausbau der elektronischen Überwachung ließ sie in Vergessenheit geraten. Die Kanaren waren fortan das Ziel.
Jetzt, wo auch die Küsten Marokkos, Mauretaniens und Senegals von Patrouillenbooten überwacht werden, versuchen es die Schlepper wieder auf den alten, viel kürzeren Routen.
Alleine an die Küsten von Almería, der östlichsten Provinz Südspaniens, gelangten seit Anfang September mehr als 1100 Flüchtlinge in kleinen Holzbooten mit Außenbordmotor. In ganz Andalusien sind es dreimal so viele. Mittlerweile kommen selbst algerische Fischerboote in Spanien an.
Minderjährige
Zu den Flüchtlingen zählen immer mehr Minderjährige. Rund ein Drittel derer, die über das Mittelmeer kommen, sind jünger als 18 Jahre; manche der Flüchtlinge haben noch nicht einmal die Pubertät erreicht. Sie suchen ohne Eltern ihr Glück in Europa.