montage: derStandard.at
St. Pölten - Die SPÖ hat am Sonntag bei der Gemeinderatswahl in der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten ihre seit 1965 bestehende absolute Mehrheit nicht nur behauptet, sondern um 3,21 Prozentpunkte auf 59,61 Prozent ausgebaut und um ein Mandat auf nunmehr 26 zugelegt. Die ÖVP fuhr ein leichtes Minus ein, sie kam auf 24,22 Prozent (2001: 25,7 Prozent) und büßte einen Sitz auf nun zehn ein.

"Ich freue mich enorm"

"Ich freue mich enorm", so kommentierte St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (S) das Ergebnis. Das Resultat sei ein großer Auftrag für die Zukunft, den er mit ebensolchem Respekt behandeln werde, kündigte er Gespräche und Zusammenarbeit mit den anderen Parteien an.

Stadler war erstmals als "Nummer eins" in die Wahl gegangen. Er hatte das Bürgermeisteramt 2004 von Landgzeit-Stadtchef Willi Gruber übernommen.

Die Grünen konnten ihren dritten Platz und auch ihren Mandatsstand von drei Sitzen halten. Sie erreichten 7,21 Prozent (2001: 7,5 Prozent). Die FPÖ kam auf 5,68 Prozent (2001: 7,3 Prozent) und zwei statt bisher drei Mandate. Die Liste "Hermann Nonner" (früher FSP) schaffte den Einzug, 2,41 Prozent bedeuten ein Mandat. "Mehmet Isik" sowie die Gerechtigkeits-Partei Österreich (GPÖ) werden nicht im Gemeinderat vertreten sein.

Freiheitliche wieder im Gemeinderat

Stimmberechtigt waren 40.997 Personen, 27.929 Stimmen wurden abgeben. Auf die SPÖ entfielen 16.461 Stimmen, auf die ÖVP 6.688, G 1.990, FPÖ 1.568, Liste Nonner 666, GPÖ 109 und Isik 134.

Damit sind die Freiheitlichen wieder im Gemeinderat vertreten, nachdem Hermann Nonner vor fünf Jahren unmittelbar aus der Wahl aus seiner Partei ausgetreten war und mit seinen Kollegen als FSP-Fraktion im Gemeinderat blieb.

SP-Bundesgeschäftsführer Norbert Drabos freute sich über den "19. SPÖ-Sieg in Folge", freute sich Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos. Der Zugewinn von mehr als drei Prozentpunkten sei ein tolles Ergebnis und hervorragender Vertrauensbeweis für Bürgermeister Matthias Stadler und sein Team. Das Resultat zeige aber auch - nach dem Erreichen des Wahlzieles bei der Nationalratswahl -, dass die Bevölkerung eine starke Sozialdemokratie wünsche. Darabos wertete dies als Auftrag, rasch in Regierungsverhandlungen einzutreten. (APA)