Ordnungskräfte der Demonstration auf dem Budapester Kossuth-Platz haben Journalisten bedroht und tätlich angegriffen, berichtet die Ungarische Nachrichtenagentur MTI am Sonntag. Dabei soll es sich um betrunkene Männer gehandelt haben, die gegen Medienvertreter vorgingen. Diese hätten keine Genehmigung, sich auf dem Platz aufzuhalten und zu arbeiten wurde erklärt. Dabei wurde zugleich gedroht, wenn die Journalisten den Platz nicht verlassen, sollten anwesende "Schläger" zum Einsatz kommen.

Drohungen gegen Fernseh-Teams

Laut MTI wurden in den letzten Tagen auch mehrere Fernseh-Teams bedroht. Dabei wurde einem Kameramann seine Kamera aus der Hand geschlagen. Verschiedene Ordnungskräfte begründeten ihr Auftreten damit, dass die Journalisten die Fakten "verdrehen" und die "moralische Revolution" nur negativ darstellen würden. Nach Mitternacht hielten sich nur noch rund 60 Menschen auf dem Kossuth-Platz auf, an dessen Rande es zu einem Zwischenfall kam, indem Ordnungskräfte junge Leute tätlich angriffen und die Polizei eingreifen musste. Laut MTI befinden sich viele Betrunkene auf dem Platz, darunter Ordnungskräfte der Protestaktion. Die Organisatoren der Demonstration wollen nun verhindern, dass es erneut zu solchen Zwischenfällen kommt. (APA)