In Deutschland, speziell in Teilen Bayerns, befürchten Umweltschützer bereits ein ökologisches Desaster. Die vermehrungsfreudige Pflanze ist bereits in Höhenlagen bis 1.300 Meter vorgedrungen. Experten haben zu so genannten Rupfaktionen aufgerufen, so soll die Plage wenigstens eingedämmt werden.
Die Lage in Österreich
In Österreich ist der Trend laut Franz Essl vom Umweltbundesamt (UBA) ähnlich. Das Drüsige Springkraut wurde um 1850 als Zierpflanze aus Indien in England eingeführt, ab Ende des 19. Jahrhunderts machte sich Impatiens glandulifera auch in der Natur zunehmend selbstständig. Mittlerweile hat die Pflanze mit den hübschen, an Orchideen erinnernden Blüten den Kontinent erobert.
"Das Springkraut bevorzugt feuchte Standorte, etwa Auwälder und dabei vor allem Lichtungen und Flussufer", erläutert Essl. Nachdem die Pflanze als Einwanderer kaum Feinde hat, verdrängt sie die angestammte Flora und übernimmt in vielen Gegenden die Herrschaft über das Unterholz. Neben der Gefährdung der ursprünglichen Pflanzengesellschaften hat das Springkraut auch die Eigenschaft, dass sie sich als einjährige Pflanze über den Winter völlig zurück zieht. Die im Sommer gut geschützten Böden liegen während der kalten Jahreszeit frei, der Erosion sind Tür und Tor geöffnet. Hochwasser kann auf diese Weise mehr Schaden anrichten und Material abtragen.
Pflanzliche Immigration im großen Stil
Die Zahl der biologischen Einwander nimmt sich dramatisch aus. So zählt mehr als ein Viertel der in Österreich heimischen Gefäßpflanzen zu den Neuzuwanderern. Eingeschleppte Pflanzen bringen ihre natürlichen Feinde, die sich in ihrem angestammten Ökosystem zusammen mit ihnen entwickelt haben, in der Regel nicht mit. So können sie sich entsprechend verbreiten und gefährden die ursprüngliche Flora. Im Tierreich ist die Situation weniger dramatisch. Aber auch hier sind über 500 der rund 45.000 bekannten Arten Einwanderer.