New York - Der UN-Sicherheitsrat hat den nordkoreanischen Atomwaffentest verurteilt. Der amtierende Ratspräsident, Japans UN-Botschafter Kenzo Oshima, verlas im Anschluss an eine Dringlichkeitssitzung eine Erklärung, in der das Gremium eine "starke und schnelle" Antwort ankündigte. Zugleich forderten die 15 Mitgliedsstaaten des Rates Nordkorea auf, keine weiteren Atomwaffentests mehr auszuführen.

Beratungen über Sanktionen

Die fünf Vetomächte im Weltsicherheitsrat sind am Montagabend in New York zu ersten Beratungen über Sanktionen gegen Nordkorea zusammengekommen. Den Botschaftern der USA, Russlands, Chinas, Großbritanniens und Frankreichs lag ein Resolutionsentwurf vor, den Washington nur Stunden nach Nordkoreas unterirdischem Atomwaffentest ausgearbeitet hatte. Einzelheiten des Entwurfs wurden zunächst nicht veröffentlicht.

Aus UN-Kreisen in New York verlautete jedoch, als Reaktion auf den Atomtest sollten ein Handelsverbot für militärische Güter und Luxuswaren verhängt werden.Inspektoren sollten die Befugnis erhalten, alle Fracht nach Nordkorea zu kontrollieren und zudem sollten alle Guthaben eingefroren werden, die im Zusammenhang mit dem nordkoreanischen Waffenprogramm stehen.

Parallel zu den Botschaftern der Vetomächte befassten sich Rechtsexperten aller 15 Mitgliedsländer im Weltsicherheitsrat mit völkerrechtlichen Aspekten der Resolution. Der Sicherheitsrat suche nach "angemessenen Maßnahmen, die Nordkorea eine scharfe und klare Antwort" auf den Atomtest geben, hatte Ratspräsident Kenzo Oshima (Japan) nach einer Dringlichkeitssitzung vor Journalisten gesagt.

USA legen Sanktionenkatalog gegen Nordkorea vor

Die USA haben im Sicherheitsrat einen Katalog mit möglichen Sanktionen gegen Nordkorea vorgelegt. Als Reaktion auf den von Pjöngjang gemeldeten Atomtest sollten ein Handelsverbot für militärische Güter und Luxuswaren verhängt werden, verlautete am Montag aus UN-Kreisen in New York.

Inspektoren sollten die Befugnis erhalten, alle Fracht nach Nordkorea zu kontrollieren und zudem sollten alle Guthaben eingefroren werden, die im Zusammenhang mit dem nordkoreanischen Waffenprogramm stehen.

UN-Generalsekretär Kofi Annan reagierte mit Sorge. Annan sei "tief beunruhigt" über den Test, der die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und über die Region hinaus verschärfe, hieß in einer Erklärung des UN-Generalsekretariats. Nordkorea habe mit seinem Test internationale Vereinbarungen zur Abrüstung und Nichtverbreitung von Atomwaffen ebenso verletzt wie das gegenwärtige internationale Moratorium zu Atomwaffentests. (APA)