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Das Foto der Siegerehrung ging um die Welt.

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Melbourne - 38 Jahre nach ihrer historischen "Black-Power"-Protestaktion in Mexiko-City haben Tommie Smith und John Carlos ihrem australischen Olympia-Konkurrenten Peter Norman die letzte Ehre erwiesen. Die zwei US-Amerikaner trugen am Montag bei der Trauerfeier in Williamstown in der Nähe von Melbourne den Sarg des in der vergangenen Woche im Alter von 64 Jahren nach einem Herzinfarkt gestorben australischen Leichtathleten.

Bei den Olympischen Spielen 1968 war das Trio bei der Siegerehrung für die 200 Meter gemeinsam auf dem Podium gestanden. Das Bild ging um die Welt: Olympiasieger Smith und sein drittplatzierter Landsmann Carlos streckten ihre im schwarzen Handschuh steckende Faust gen Himmel, während der Hymne senkten sie ihre Köpfe. Peter Norman, der in die Aktion eingeweiht war, solidarisierte sich mit dem US-Duo: Der Silbermedaillengewinner trug ein Abzeichen für Menschenrechte an seinem Trikot.

Nach ihrer in den USA umstrittenen Aktion für Black Power und gegen Rassendiskriminierung verließen Smith und Carlos das Olympische Dorf, um ihrem Ausschluss aus dem US-Team zuvor zu kommen. Noch heute sind sie Norman dankbar. "Peter hat nicht mit der Wimper gezuckt, er hat nicht einmal die Augen oder den Kopf bewegt", sagte Carlos bei der Trauerfeier vor rund 800 Gästen. "Als ich ihm in die Augen schaute, habe ich nichts als Liebe gesehen." Die 20,06 Sekunden Normans vom 16. Oktober 1968 werden vom Leichtathletik-Weltverband IAAF bis heute als Ozeanien-Rekord geführt.(APA/dpa)