Bevor in der ehemaligen "Samenbank" 30 Wohnungen entstehen, ist sie kultureller Treffpunkt im "Alliiertenviertel".

Foto: Gewog
Zugegeben, der Titel führt zunächst ein wenig in die Irre - ist aber letztlich doch korrekt: Schließlich handelt es sich um die ehemalige "Bundesanstalt für Pflanzenschutz und Samenkunde" in der Leopoldstädter Alliiertenstraße. Und bevor dieses Gebäude Ende des Jahres umgebaut wird, ermöglicht der Bauträger Gewog-Neue Heimat unter dem Titel "Samba" darin eine temporäre Kulturnutzung.

"Die ehemalige Bundesanstalt ist bereits eine Art Landmark im Alliiertenviertel - und mit der Belebung durch Künstler wird die Identität des Ortes noch verstärkt", erläutert de Projektverantwortliche Susanne Reppé das Konzept. Noch dazu wenn das Theaterstück, das derzeit gespielt wird, auch die kulturelle Geschichte des Bezirkes nacherzählt: Wenn die Theatergruppe "teatro caprile" den "Rabbi Tabor und das steinerne Gastmahl oder Kasperl auf der Mazzesinsel"gibt, dann begegnet das Publikum bekannten und weniger bekannten Menschen der Leopoldstadt - wie dem Komponisten Erich Zeisl, Arthur Schnitzler und der Atomphysikerin Lise Meitner, die allesamt auf der "Mazzesinsel" geboren wurden. Nach dieser Produktionfolgen Projekte wie "Mode visuell", Christina Förster, die "Aus dem Leben der Klothilde W." spielt, eine Halloween-Party sowie das "Samba Cinema".

Ab 2007 wird dann umgebaut: Das historische Gebäude bleibt bestehen und wird vom Sargfabrik-Architekten Johnny Winter zum Hinterhof durch moderne Elemente mit Balkonen ergänzt. Auch nach dem Umbau soll das Haus zur Kommunikation einladen: Mit einem Gartenpavillon für die Bewohner und einem Seniorentreff im Nebengebäude. (Roman David-Freihsl/DER STANDARD-Printausgabe, 10.10.2006)