London - Italiens Banca Intesa will einer Zeitung zufolge mit einem rund sechs Milliarden Euro schweren Filialen-Verkauf an Credit Agricole den Weg für ihre geplante Fusion mit Sanpaolo ebnen. Wie die "Financial Times" am Dienstag berichtete, soll Credit Agricole mit dem Verkauf bewogen werden, der geplanten Milliarden-Fusion der beiden italienischen Banken zuzustimmen.

Die Franzosen halten 18 Prozent an Banca Intesa, die im August ihre Fusionspläne bekannt gab. Durch eine Verschmelzung mit Sanpaolo würde ein neuer europäischer Banken-Riese mit einer Marktkapitalisierung von über 60 Mrd. Euro entstehen. Das neue Unternehmen dürfte unter die zehn größten Banken Europas aufsteigen und nach Marktwert Platz zwei der italienischen Banken einnehmen. Größer wäre dann nur UniCredit, die im vergangenen Jahr die HVB übernommen hatten.

Gespräche in Mailand

Der "Financial Times" zufolge führten Intesa und Agricole am Montag in Mailand Gespräche. Ein Abkommen könne bereits am Dienstag getroffen werden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertrauten Personen. Am Mittwoch treffe sich das Direktorium des französischen Finanzinstitutes, am Donnerstag sollen sich die Führungsgremien der beiden italienischen Fusionskandidaten treffen.

In der vergangenen Woche war aus mit der Situation vertrauten Kreisen verlautet, die beiden italienischen Geldinstitute könnten Credit Agricole rund 600 Bankfilialen und Kompensationszahlungen für ein frühzeitiges Ende von Exklusiv-Verträgen anbieten, um sie für ihre Fusion zu gewinnen. (APA)