Berta Wiesel, so der Name der Frau, habe während des Holocausts medizinischen Versuchen durch KZ-Ärzte nur knapp entkommen können, weil sie die Existenz einer Zwillingsschwester verbergen konnte, berichtete der israelische Rundfunk. Vor diesem Hintergrund habe sie stets betont, medizinischen Experimenten an ihrem Körper niemals zuzustimmen. Angehörige werfen den Ärzten vor, sie hätten vor drei Jahren bei der damals 84-Jährigen als Teil einer Versuchsreihe mit einer Spritze durch den Bauch Urin entnommen und damit eine Infektion ausgelöst, an der die Frau schließlich gestorben sei.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich den Berichten zufolge um den stellvertretenden Leiter der geriatrischen Klinik Kaplan- Herzfeld sowie zwei Ärztinnen und einen weiteren Arzt. Eine Untersuchung des Gesundheitsministeriums habe ergeben, dass die Ärzte jahrelang an tausenden alten Patienten illegale und unethische Versuche vornahmen, berichtete die Zeitung "Haaretz", die die Affäre im vergangenen Jahr aufgedeckt hatte.
Starke Nebenwirkungen