Bei einem Sieg des Finnen Grönholm bleibt das Titelrennen offen, zumal auch noch nicht klar ist, wann Loeb in die WM zurückkehrt. "Die Ärzte geben das Okay. Wenn sie sagen, dass es sich für Australien ausgeht, dann fahre ich dort", meinte Loeb auf seiner Homepage. Sollte es passieren, dass Loeb länger ausfällt und Grönholm die kommenden drei WM-Läufe gewinnt, dann wird man den Elsässer, der sich mit der Playstation Rallye-fit hält ("Aber ich spiele nur mit einer Hand"), nicht daran hindern können, bei der Wales-Rallye Anfang Dezember dabei zu sein, wenn es um die entscheidenden Punkte geht.
Colin McRae statt Loeb
Anstelle von Loeb wird in der Türkei der Schotte Colin McRae einen Kronos-Citroen lenken, der Brite war 2003 Loebs Teamkollege und ist Gewinner von 25 WM-Läufen. In der Marken-WM beträgt der Vorsprung von Citroen auf den Titelrivalen Ford nur sieben Punkte. Grönholm denkt in der derzeitigen Situation nicht an die WM, sondern nur an das jeweils nächste Event: "Ich will in der Türkei gewinnen und in Australien habe ich das Gleiche vor. Wenn wir es schaffen, von Problemen verschont zu bleiben, dann haben wir eine sehr gute Chance, einen Titel zu gewinnen, und die Konstrukteurswertung erscheint uns die beste Option zu sein."
In der Türkei stehen von Freitag bis Sonntag 19 Sonderprüfungen (351,01 SP-Kilometer) auf dem Programm. Erstmals bei dieser Rallye am Start ist der Wiener Manfred Stohl (aktueller Fünfter der Fahrerwertung) aus dem OMV Peugeot Norway World Rally Team. Ziel des OMV-Teams ist am Saisonende Platz drei in der Marken-WM. Dazu gilt es, 20 Punkte auf Subaru wettzumachen - und die Statistik lässt hoffen: In den bisher acht WM-Läufen, die sowohl das OMV-Team als auch Subaru mit je zwei Boliden bestritten haben, brachten es Stohl und Henning Solberg gemeinsam auf 59 Punkte, der Konkurrent auf 52. "Die Leistungskurve spricht eindeutig für uns. Ich bin überzeugt, dass wir das gemeinsam schaffen", meinte Teammanager Jacky Bozian.