Rom - Die seit Jahrzehnten in Italien geplante Brücke über die Meerenge von Messina nach Sizilien wird nicht gebaut: Wie im Wahlprogramm angekündigt, hat die Regierung von Ministerpräsident Romano Prodi das 3,9-Milliarden-Euro-Projekt gestoppt. Bei einer Abstimmung im Parlament sprachen sich jetzt 272 Abgeordnete für ein Ende der Pläne aus, 234 Abgeordnete der Mitte-Rechts-Opposition wollten am Bau festhalten.

"Addio Brücke - zumindest so lange wie Mitte-Links regiert", schrieb die Zeitung "La Repubblica" am Donnerstag. Das eingesparte Geld will die Regierung in die Verbesserung des Straßen- und Schienennetzes in Süditalien stecken.

Offiziell wurde die Idee, das italienische Festland in Kalabrien mit Sizilien durch die längste Hängebrücke der Welt zu verbinden, im Jahr 1971 geboren. Das Projekt wurde damals als das "kolossalste Bauwerk des Jahrhunderts" angekündigt. Die Regierung von Silvio Berlusconi hatte die Pläne unterstützt. Dagegen war der Bau der 3,3 Kilometer langen und 60 Meter breiten Brücke, die bis 2012 fertig gestellt sein sollte, bei Umweltschützern schon lange umstritten. (APA)