Innsbruck - Mit einem Festakt wird der Politologe Anton Pelinka am Donnerstagabend nach 31 Jahren von der Leopold Franzens Universität in Innsbruck verabschiedet. Der Professor wechselte mit dem Wintersemester 2006/07 von Tirol an die Central European University (CEU) in Budapest. 300 Gäste "aus Österreich und den umliegenden Ländern" seien in die Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie geladen, erklärte Pelinkas langjährige Sekretärin Ellen Palli der APA.

"Großer Aufstieg"

"Nach 23 Jahren Zusammenarbeit ist sein Wechsel schon ein großer Verlust für mich, aber ich finde es toll, welchen Schritt er nun machen kann. Immerhin ist das für ihn ein großer Aufstieg, eine große Chance. Diese Position an der CEU Budapest ist eine spannende Herausforderung für ihn", sagte Palli. Ab 19.00 Uhr werden LH. Herwig van Staa (V), der Innsbrucker Bischof, LHStv. Elisabeth Zanon (V), Landtagspräsident Helmut Mader und andere, Pelinka in Reden ehren. Nach einem Buffet, das mit den Themen New Orleans, Österreich/Tirol und Ungarn/Budapest drei wichtige Stationen in seinem Leben widerspiegelt, überraschen ihn Palli, seine ebenfalls langjährige Mitarbeiterin Bettina Posch und seine ehemalige Studentin Elisabeth Rieder mit dem Buch "Begegnungen mit Anton Pelinka", in dem 110 Personen aus aller Welt ihre Treffen mit dem Politologen veröffentlicht haben.

Erste wissenschaftliche Tätigkeit in Wien

Anton Pelinka hatte nach einem Parallelstudium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien und der Politikwissenschaften am Institut für Höhere Studien und Wissenschaftliche Forschung als Redakteur für die Wochenzeitung "Die Furche" gearbeitet. Für seine erste wissenschaftliche Tätigkeit in Form einer Assistenzstelle kehrte er an das Institut in Wien zurück. 1971 wechselte er nach Salzburg und habilitierte sich ein Jahr später. Danach lehrte er zwei Jahre in Essen und Berlin.

Gastprofessuren im Ausland

1975 bekam er eine feste Professurstelle an der Universität Innsbruck. Verschiedene Gastprofessuren in den kommenden Jahren im Ausland folgten: 1977 arbeitete er an der Nehru University in Neu-Delhi, 1981 an der University of New Orleans, 1997 an der Stanford University und von 2001 bis 2002 an der University of Michigan in Ann Arbor, im Anschluss an der Université Libre in Brüssel. Zu Forschungszwecken hielt er sich von 1990 bis 1991 an der Harvard University und 1994 am Collegium Budapest auf.

Dekan der Fakultät

Am 1. Oktober 2004 wurde Pelinka zum Dekan der neu gegründeten Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Innsbruck. Diese Position hatte er bis zu seinem Wechsel an die Budapester Central European University inne. Erklärtes Ziel der amerikanischen Universität mit Sitz in New York und Budapest ist es, offene Gesellschaften in post-kommunistischen Ländern zu fördern und den Wandel der Länder konstruktiv und aktiv zu begleiten und mitzugestalten. (APA)