Neue Methoden
"Ohne Therapie ist in der Regel mit einem Fortschreiten der Erkrankung zu rechnen", warnte Herbst. Horrorvorstellungen von mittelalterlichen Behandlungsmethoden wie "Abquetschen" oder "Wegbrennen mittels Glüheisen" sind unberechtigt: Neue Methoden garantieren laut Mediziner eine schmerzfreie Behandlung.
Angst vor Schmerzen unbegründet
Etwa die "Gummi-Band-Ligatur" eigne sich zur ambulanten Therapie für Beschwerden der ersten drei Stadien von Hämorrhoiden und sei mit keinerlei Schmerzen verbunden, erläuterte Peter Lechner, Vorstand der Chirurgischen Abteilung des Krankenhaus Tulln. Friedrich Weiser vom Herz Jesu Krankenhaus, erwähnte die "Arterien-Ligatur"-Methode nach Dal Monte - auch hier werde ein schmerzlose Unterbindung der Blutversorgung des Knotens und somit eine Abheilung erzielt.
Risiken
Allerdings brächten mache Techniken auch Risiken wie Fistelbildung oder bleibende Inkontinenz mit sich, warnte Herbst. Deshalb sei es besonders wichtig sich nur von routinierten Fachleuten behandeln zu lassen. Vor "Über-Therapierung" riet Heinz Bacher von der Allgemeinchirurgie der Uni-Klinik Graz ab. Welche Methode im Einzelfall gewählt werde, dürfe nicht auf Grund von Begriffen wie rasch oder schmerzlos entschieden werden, sondern bedürfe einer genauen Expertise", so der Arzt.
Problem Fehldiagnose
Die anwesenden Chirurgen wiesen auch auf die Gefahren einer Fehldiagnose hin: "Hämorrhoiden bedürfen immer einer weiterführenden Untersuchung auf andere Krankheiten", betonte Lechner und meinte damit speziell die Spiegelung des gesamten Dickdarms. Vermeintliche Hämorrhoidenblutungen könnten beispielsweise ein Zeichen für Mastdarmkrebs sein.
Krankheitsstadien
Konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten gäbe es viele, diese müsse man allerdings stadiengerecht anwenden, waren sich die Experten einig. Die medizinische Einteilung des Hämorrhoidalleidens erfolge in vier Grade. Der nicht sichtbare Knoten im Anfangsstadium macht sich mit hellrotem Blut auf dem Stuhl bemerkbar. Im zweiten Stadium ist der Knoten schon größer und es entstehen Schmerzen wenn diese beim Stuhlgang gegen die Afteröffnung gepresst werden. Im vorletzten Grad kann zu den Schmerzen zusätzlich Juckreiz und Blutungen hinzukommen. Im schlimmsten Stadium liegen die Knoten sichtbar vor dem After.
Symptome