Besser einen Arzt aufsuchen
Reinhard Krapka, HNO-Arzt in Wien, konnte bei den Inhaltsstoffen von Hustenzuckerln keine wesentlichen Unterschiede erkennen: "Es sind meist ätherische Öle auf pflanzlicher Basis, die getrocknet und gepresst werden." Sie wirken "schleimhautberuhigend, weil sie eine anästhetische Wirkung haben", also den Schmerz im Hals betäuben. Dennoch dürfte man sich auf die Wirkung nicht verlassen, "wenn der Husten innerhalb ein paar Tagen nicht weg ist, sollte man den Arzt aufsuchen", warnte Krapka.
Füllstoffe können Risiko bergen
Vorsicht ist laut dem Spezialisten vor allem bei "Füllstoffen wie Lactose oder Gluten" geboten. Ersteres sei vor allem für Diabetiker ungeeignet, für Kinder heißt es bei Gluten aufzupassen. Auch das oft beigemengte Vitamin C "klingt zwar gut", die Ascorbinsäure kann aber "Probleme mit dem Magen" machen. Sehr wichtig ist Krapka, dass eine Überdosierung von Hustenzuckerl sowie Medikamenten allgemein "keine beliebige Wirkungssteigerung" hervorruft. Ab einem gewissen Bereich "lässt sie sogar nach, und die Anzahl der Nebenwirkungen steigt".
Husten nicht übergehen
Kletter betonte: "Es ist wichtig, zwischen Schleim- und Reizhusten sowie Husten und Halsweh zu unterscheiden. Wer die Warnsignale des Körpers mittels Hustenzuckerlkonsum unterdrücke, könne den Husten verschlimmern. Wenn zum Beispiel ein Bronchialhusten übergangen werde, könne das im "absoluten" Extremfall zu einer Bronchitis und darauf hin zu einer Lungenentzündung führen, erklärte die Pharmazeutin.
Milderung mit Zuckerl
Nicht apothekenpflichtige Zuckerl wirken auf jeden Fall lokal beruhigend, befeuchten den Hals durch verstärkte Speichelbildung, sind aber kaum schleimlösend. Kräuter wie Spitzwegerich, Thymian, Eibisch, Anis und Isländisch Moos, die in vielen Hustenzuckerl enthalten sind, haben verschiedene heilende oder mildernde Wirkungen. Besonders Spitzwegerich und Isländisch Moos stillen den Hustenreiz. Melisse habe eine antibakterielle Funktion. "Thymian und Schafgarbe helfen bei Krampfhusten", berichtete Kletter. Salbei sei rein entzündungshemmend, Honig schmiert den Hals und könne unterstützend wirken.
Geringe Nebenwirkungen