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Foto: APA/dpa
Wien - Der Turmfalke wurde vom deutschen Naturschutzbund (Nabu) und von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich zum Vogel des Jahres 2007 gekürt. Der Turmfalke hat sich bis jetzt mit der Kulturlandschaft ganz gut arrangiert, er gilt nach dem Mäusebussard als der häufigste Greifvogel Österreichs. Dennoch gehen die Bestände durch Verlust von Lebensraum und Nahrungsangebot langsam zurück, so die Ornithologen von BirdLife.

Kulturfolger

Der Turmfalke scheut die Nähe zum Menschen und seinen Gebäuden nicht. Gerne besiedelt er Türme aller Art, Brückenpfeiler, Masten oder andere höhere Gebäude im städtischen Bereich. In der Kulturlandschaft ist er überall dort anzutreffen, wo es ausreichend Mäuse und anderes Kleingetier und große offene Flächen zum Jagen gibt. Gerne bezieht er als Nachmieter leer stehende Krähennester, denn eigene Horste bauen Falken nicht. Darüber hinaus ist er auch in felsigen Bereichen des Hochgebirges bis über die Baumgrenze hinaus anzutreffen.

Typisch für den Turmfalken sind seine langen spitzen Flügel. Männchen sind farbenprächtig gefärbt mit grauem Kopf und Schwanz, das Rückengefieder hebt sich leuchtend rotbraunen ab. Weibchen sind etwas unauffälliger rötlich-braun gemustert. Am leichtesten ist der Turmfalke am so genannten "Rüttelflug" zu erkennen. Auf Beutesuche kann er unter heftigen Flügelschlägen gleisam in der Luft stehen. Ist die Beute anvisiert, setzt er zum Stoßflug an.

Brutnischen gebraucht

Derzeit gilt der Turmfalke nicht als gefährdet. In ganz Österreich gibt es mindestens 5.000 bis 10.000 Brutpaare. Die dennoch zu beklagenden Bestandsrückgänge führen die Ornithologen unter anderem darauf zurück, dass im Zuge von Sanierungen Nist- und Einschlupfmöglichkeiten an Gebäuden verschlossen werden. Beispielsweise die beim Turmfalken so beliebten Kirchtürme werden immer häufiger von außen unzugänglich gemacht.

Dabei wäre die Erhaltung von Brutnischen aber oft einfach zu bewerkstelligen, auch zusätzliche Nistkästen würden helfen, beklagen die Vogelschützer. In der offenen Landschaft ist die Erhaltung so genannter Strukturelemente - also Hecken, Gehölzgruppen oder einzeln stehende Bäume - für den Turmfalken und andere Kulturlandvögel überlebensnotwendig. Besonders wichtig für den Erhalt dieser Tiere wäre eine naturverträgliche Landwirtschaft ohne Pestizide. Letztendlich reduziert der Gifteinsatz das Nahrungsangebot an Kleinsäugern, es kommt auch zu direkten Vergiftungen der Vögel. (APA)