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Abschied aus Wien für Melzer.

Foto: APA
Wien - US-Star Andy Roddick ist für Jürgen Melzer auch im sechsten Vergleich eine Nummer zu groß gewesen. Der Lokalmatador mühte sich am Freitag bei der BA-CA-Trophy im Viertelfinale auch im sechsten Duell mit dem 24-Jährigen vergeblich um einen Satzgewinn, der Weltranglisten-Sechste siegte 6:4,6:3. Semifinal-Gegner Roddicks ist am Samstag Fernando Gonzalez, dessen 3:6,6:3,6:1-Erfolg gegen den Argentinier David Nalbandian (2) doch überraschte.

Aufschlag übte Druck aus

"Meine Enttäuschung ist natürlich groß", resümierte Melzer nach der 73-minütigen Partie. "Er hat mit seiner Aufschlag-Stärke viel Druck ausgeübt. Da muss man erst damit fertig werden." Tatsächlich rettete sich Roddick in heiklen Situationen meist einmal mehr mit seinem Service, wogegen Melzer beim Aufschlag nicht seinen besten Tag hatte. Durch Kampfkraft und aggressives Spiel hielt sich der 25-Jährige aber dennoch recht gut im Spiel.

So ließ der Österreicher erst im letzten Game des ersten Satzes eine Breakchance seines Gegners zu, die dieser ausgerechnet durch einen Doppelfehler Melzers nützte. Davor hatte das ÖTV-Ass Roddick auch bei dessen Aufschlag mehrmals mit aggressivem Spiel und teilweise klug gespielten Bällen etwas in Verlegenheit gebracht. "Ich habe mich auch um fünf Klassen besser gefühlt als im Achtelfinale", erklärte der Daviscupper.

Break im zweiten Satz nicht genutzt

Bei 1:1 in Satz zwei musste Roddick die ersten drei Breakbälle gegen sich im Turnierverlauf akzeptieren, Melzer verwertete den zweiten. Doch Roddick gelang postwendend das Rebreak, ehe sich Melzer im achten Game bei einem Ball verschätzte und damit das Ende einleitete. Denn Roddick breakte abermals und servierte aus. Melzer: "Sein Sieg geht in Ordnung. Sicher war ich nach meinem Programm sehr müde, aber darauf rede ich mich nicht aus."

Roddick bescheinigte dem Deutsch Wagramer, den Ball gut getroffen zu haben, lobte die tolle, faire Stimmung in der mit mehr als 8.000 Zuschauern gut gefüllten Halle. "Ich hätte ihm nicht so viele Optionen lassen sollen", erklärte Roddick. "Aber das Service war mein Vorteil." 85 Prozent 1. Aufschlag und elf Assen hatte Melzer matte 45 Prozent und ein Ass entgegen zu setzen. Melzer: "Auf dem Belag kann ich mit meinem Aufschlag nicht viel ausrichten."

Gonzales wartet im Halbfinale

In seinem 6. Semifinale 2006 bekommt es Roddick doch etwas unerwartet mit Gonzalez zu tun, im Südamerika-Duell gelang ihm im achten Match gegen Nalbandian sein dritter Sieg. "Ich habe gewusst, dass David im dritten Satz müde wird", meinte der 26-jährige Weltranglisten-10. Da war Nalbandian tatsächlich chancenlos. "Ich hatte auch meine Chancen, aber er hat einfach zu gut gespielt", sagte der Weltranglisten-Vierte. (APA)