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Rapid stolpert bei Sturm. Mate Bilic landet beim Zweikampf mit Christoph Leitgeb am Bauch.

Foto:AP/Leodolter
Graz - Finanziell befindet sich SK Puntigamer Sturm Graz in einer existenziellen Krise, sportlich haben die Grazer am Sonntag allerdings überzeugt. Man besiegte Rapid vor 8.138 Zuschauern in der UPC-Arena dank Toren von Rabihou (13.) und Kienzl (54.) völlig verdient mit 2:0 (1:0) und gab die Rote Laterne in der Fußball-Bundesliga wieder an die SV Ried ab. Dem Traditionsklub aus Graz droht allerdings am Freitag die Konkurseröffnung.

Es könnte im schlimmsten Fall also sogar das letzte Spiel von Sturm auf dieser Ebene gewesen sein, in dem sich das Führungstor bereits früh abgezeichnet hatte. Rabihou hatte in der 9. Minute einen ersten Warnschuss abgegeben, anschließend knallte er einen von Filipovic zurückgelegten Querpass aus aussichtsreicher Position über das Tor. Drei Minuten später verwertete der Kameruner dann aber eine Flanke seines Sturmpartners von rechts mit einem Hechtkopfball zu seinem vierten Saisontreffer.

Sturm war dank Salmutter und Filipovic spielerisch die deutlich bessere Mannschaft, Rapid über die gesamte Spielzeit ideen- und harmlos. Erst parierte Rapid-Goalie Payer einen Gewaltfreistoß von Leitgeb (25.), nach dem unmittelbar darauf folgenden Eckball klärte Sara einen Dospel-Kopfball auf der Linie. Bei einem schwächer ausgefallenen Schuss von Leitgeb hatte Payer keine Mühe (32.). Rapid war nur bei Schüssen von Jungstar Veli Kavlak zumindest ansatzweise gefährlich (35., 47.).

Ausflügler Payer

Erst nach Seitenwechsel spielten die Hütteldorfer kurz etwas gefälliger, bis der auf Grund akuter Personalprobleme in die Sturm-Mannschaft von Franco Foda zurückgekehrte Filipovic mit einem Traumpass die Vorentscheidung einleitete. Der Serbe schickte den keine 60 Sekunden davor eingewechselten Kienzl im Konter auf die Reise, dieser brauchte eine Ballberührung, um den weit aus dem Tor geeilten Payer zu umkurven, und eine zweite, um den Ball sicher im Netz unterzubringen.

Die Gastgeber kontrollierten in weiterer Folge die Partie, größere Torszenen blieben aber aus. Stattdessen hatte Schiedsrichter Schörgenhofer alle Hände voll zu tun, um für sämtliche versuchte Schwalben Gelbe Karten zu verteilen. Der Vorarlberger verwarnte völlig zurecht die Leitgeb und Filipovic, sowie Rapid-Flügelspieler Korkmaz.

Sturm überholte mit dem fünften Saisonsieg in der Tabelle nicht nur Rapid und kletterte trotz der drei Minuspunkte auf Grund von Verfehlungen im Lizenzierungsverfahren auf Platz fünf, sondern beendete auch seinen "Heimfluch" gegen den Rekordmeister. Seit dem 16. März 2002 hatten die Grazer zu Hause nicht mehr gegen die Hütteldorfer gewonnen. Peter Pacult kassierte hingegen im fünften Bundesliga-Spiel seine erste Niederlage als Rapid-Coach. Die enttäuschenden Wiener warten seit fast genau einem Jahr (2:0 im Derby gegen die Austria am 22. Oktober 2005) auf einen Auswärtssieg.

Randale nach dem Spiel

Nach dem Bundesligaspiel wurde stundenlang von Rapid- und Sturm-Krawallmachern rund um die UPC-Arena randaliert. Es gab insgesamt 17 Festnahmen, davon 14 vorläufige, berichtete Oberstleutnant Alfred Kronawetter vom Stadtpolizeikommando Graz. (APA)

  • SK Puntigamer Sturm Graz - SK Rapid Wien 2:0 (1:0) UPC-Arena, 8.138 Zuschauer, SR Schörgenhofer.

    Tore: 1:0 (13.) Rabihou
    2:0 (54.) Kienzl

    Sturm: Szamotulski - Dospel, Mörec, Verlaat, Gercaliu (53. Kienzl) - Salmutter, Ledwon, Leitgeb (92. G. Säumel), Sarac - Filipovic, Rabihou

    Rapid: Payer - Plassnegger, Valachovic, Martin Hiden, Sara (60. Hoffer) - Korkmaz, Hlinka (46. Matthias Dollinger), Vorisek, Kavlak - Kincl, Bilic

    Gelbe Karten: Dospel, Leitgeb, Ledwon, Sarac, Filipovic bzw. Korkmaz, Hiden, Vorisek, Hoffer