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Foto: EPA/MARTIN MOOIJ
Rom - Die italienische Regierung hat ein Gesetzesvorhaben gebilligt, mit dem Cannabis zu therapeutischen Zwecken legalisiert wird. Damit wird die Verwendung von Cannabis für Menschen mit chronischen Schmerzen legal. Von der Legalisierung sollen vor allem Krebskranke und Aids-Patienten profitieren, erläuterte die italienische Gesundheitsministerin, Livia Turco.

Legalisierung mit Diskussionen

Grün-Abgeordnete bezeichneten die Initiative der Ministerin als "historischen Schritt". Seit dem Regierungswechsel in Italien ist eine heftige Debatte über Suchtgift entbrannt. Sozialminister Paolo Ferrero, Mitglied der altkommunistischen Rifondazione, sprach sich für die Legalisierung weicher Drogen aus, was Protest der Opposition um Silvio Berlusconi ausgelöst hat. Berlusconi hatte im Februar kurz nach dem Regierungswechsel ein strenges Anti-Drogen-Gesetz verabschiedet, das immer noch in Kraft ist.

Cannabis wirksamer

Laut Experten ist Cannabis bei chronischen Schmerzpatienten wirksamer als alle andere Mittel. Als Nutzer in Frage kommen unter anderem Krebskranke, die unter permanenter Übelkeit leiden und Multiple-Sklerose-Patienten sowie Epileptiker, Spastiker oder Menschen mit Psychosen, bei denen man "durchwegs gute Erfahrungen gemacht" habe.

Abhängigkeit kein Problem

Die Forschung werde behindert, da Cannabis von der Politik kriminalisiert wird, meinte ein Sprecher der Radikalen Partei, die sich für die Legalisierung der weichen Drogen einsetzt. Es gebe ein theoretisches Suchtpotenzial, aber Abhängigkeit sei im therapeutischen Rahmen kein großes Problem. (APA)