Bonn - Wissenschaftler aus vielen europäischen Ländern wollen beim Kampf gegen die weltweit voranschreitende Wüstenbildung zusammenarbeiten. Das neu gebildete Europäische Netzwerk zur Wüstenbekämpfung (European DesertNet) will über Forschung hinaus auch Anleitungen für wirkungsvolleres Handeln geben, wie Wissenschafter am Montag bei der Gründungstagung in Bonn erklärten.

Ziel ist zudem die Verbesserung des länderübergreifenden Informations- und Datenaustauschs für die Entwicklung optimaler Verfahren. Das Netzwerk, das vom deutschen Bundesentwicklungsministerium unterstützt wird, will auch mit der EU-Kommission zusammenarbeiten.

Unterstützung

Für das UN-Wüstensekretariat (UNCCD) bedeute die Gründung des Informationsnetzwerks eine wichtige Unterstützung und eine vielversprechende Initiative, sagte der Chef des in Bonn ansässigen Sekretariats, Hama Arba Diallo. Für die Bekämpfung der Wüstenbildung sei eine anwendbare Forschung wichtig, die sowohl über enge Fachgebiete wie auch regionale Grenzen hinausgehe.

Durch menschliche Fehlnutzung seien etwa zehn bis 20 Prozent ehemals produktiver Flächen in Trockengebieten bereits verödet, sagte die Sprecherin des Netzwerks, Mariam Akhtar-Schuster. Internationale Studien gingen von einer Zunahme dieser Wüstenbildung aus. Dies bringe einen nicht umkehrbaren Verlust der Artenvielfalt, des Bodens und der Wasserreserven mit sich. Armut und Migration seien die längerfristigen Folgen der Landverödung. (APA/dpa)