Genf - Die Not der ansässigen Bevölkerung in Serbien ist oft größer als jene der aufgenommenen Vertriebenen. Dies ergab eine von den Rotkreuz-Organisationen in Auftrag gegebene Studie. Die zunehmende Armut erlaube vielen Familien in Serbien nicht mehr, für die von ihnen beherbergten Vertriebenen zu sorgen. Häufig müssten letztere in armseligen "Gemeinschaftszentren" Zuflucht suchen, teilte das IKRK am Freitag in Genf mit. Von den derzeit in Gemeinschaftszentren untergebrachten Menschen, beispielsweise in einer Schule oder Sporthalle, hätten ursprünglich 47 Prozent bei Ansässigen - meist Verwandten - gelebt. Jetzt gingen in gewissen Gemeinden wöchentlich 400 Anträge für die Unterbringung in Gemeinschaftszentren ein, so das IKRK. Die unabhängige Studie wurde im Auftrag vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRR) und des Jugoslawischen Roten Kreuzes gemacht. Berücksichtigt wurde eine repräsentative Auswahl von insgesamt 2.500 Personen. (APA/sda)