Der Pay-TV Sender
Premiere
hat am Dienstag, den Sublizenzvertrag mit
ATV
, der dem österreichische Privatsender die Zweitverwertung der österreichischen Fußball-Bundesliga ermöglicht, einseitig wegen "nicht nachgekommenen vertraglichen Verpflichtungen" gekündigt. Gleichzeitig hat Premiere einen neuen "altbekannten" Vertragspartner präsentiert: Der ORF überträgt ab kommenden Sonntag jeweils das Sonntagsspiel live und zeigt im Anschluss in der Sendung "Sport am Sonntag spezial" eine 45-minütige Zusammenfassung der Runden-Highlights.
"Wir sehen uns nicht als vertragsbrüchig"
Wenig erfreut zeigt sich naturgemäß der ausgebootete Privatsender ATV. "Wir sehen uns nicht als vertragsbrüchig", so Christoph Brunmayr, Pressesprecher von ATV, im Gespräch mit pressetext. Zwar laufe gerade ein offenes Verfahren in München wegen der Zahlungsmodalitäten, dies habe jedoch aus Sicht von ATV keinen negativen Einfluss auf die vertraglichen Verpflichtungen. Brunmayr geht sogar einen Schritt weiter und bezeichnet den neuen Vertrag von Premiere und ORF als sittenwidrig, da "eigentlich fast zeitgleich ein neuer Vertrag mit dem ORF präsentiert wurde". Rechtliche Schritte des Privatsenders werden demnächst eingeleitet, so Brunmayr.
Auf die Situation ab der Saison 2007/2008 hat die heutige Entscheidung keinen direkten Einfluss. Die Bundesliga http://www.bundesliga.at betonte in einer Aussendung, dass die Neuvergabe der TV-Rechte, die von der Bundesliga derzeit für die kommenden Meisterschaften ab der Saison 2007/08 vorbereitet werden, davon nicht betroffen sind. Der Partnertausch von ATV zu ORF ist jedoch als Signal für die Vergabe der TV-Rechte ab der Saison 2007/08 zu werten.
Knapp
Zu der heute bekannt gegebenen Entscheidung gibt es von Seiten der Bundesliga nur ein knappes Kommentar: " Auf Basis des noch bis Ende der laufenden Saison bestehenden Vertrages zwischen der Österreichischen Fußball-Bundesliga und der Premiere Fernsehen GmbH & Co KG hält Premiere derzeit die Verwertungsrechte an der T-Mobile Bundesliga und der Red Zac Ersten Liga. In diesem Vertrag hat Premiere die Berechtigung und Verpflichtung, Sublizenzen an Free TV-Partner zu vergeben. Die Bundesliga hat in diesem Bereich auf die Partnerwahl von Premiere keinen Einfluss und nimmt daher die heute bekannt gegebene Entscheidung von Premiere zur Kenntnis."(pte)