Salzgitter - Die Lungenkrebsgefahr für Uranbergarbeiter ist einer Studie zufolge größer als bisher angenommen. Die dem radioaktiven Element Radon ausgesetzten Bergarbeiter trügen ein "deutlich erhöhtes Risiko", an dem Krebs zu erkranken, teilte das Bundesamt für Strahlenschutz am Dienstag unter Berufung auf Ergebnisse der deutschen Uranbergarbeiterstudie mit.

Die bisherige Annahme, dass das Risiko mit zunehmender Zeit nach der Aussetzung deutlich abnimmt, müsse korrigiert werden. Laut der Studie mit 59.000 Probanden tragen Uranbergarbeiter das Risiko eines Lungenkrebstodes länger in sich als bisher angenommen.

Die im "British Journal of Cancer" veröffentlichten Analysen überprüfen bisherige Erkenntnisse über den Zusammenhang von beruflicher Radonbelastung im Bergbau und dem Lungenkrebsrisiko. Alle bisherigen Studien zeigen, dass das Risiko mit steigender Strahlenbelastung zunimmt. Nach der Aussetzung nimmt die Gefahr nach und nach ab.

7.000 von 59.000 Arbeiter sterben

Den neuen Forschungsergebnissen zufolge besteht das höchste Lungenkrebsrisiko im Zeitraum zwischen 15 und 24 Jahren nach der Exposition. Es nimmt dann nicht so schnell ab wie angenommen. Auch die Abnahme des Risikos mit zunehmendem Alter ist demnach weniger deutlich ausgeprägt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass allein von den 59.000 in der Studie erfassten Bergarbeitern 7.000 an Lungenkrebs sterben werden.

An der Studie nehmen 59.000 Probanden teil, die in Sachsen und Thüringen im Uranerzbergbau beschäftigt waren. Es handelt sich um die weltweit größte Testgruppe in diesem Bereich. (APA)