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Madonna rechtfertigt ihre Adoptionspläne in einem Offenen Brief und will ein weiteres Kind adoptieren.

Foto: EPA/ANDRE KOSTERS
London - Nach der Aufnahme des kleinen David aus Malawi plant US-Popdiva Madonna nun angeblich auch die Adoption eines Mädchens aus dem südostafrikanischen Land. Das habe die 48-Jährige am Dienstag Verwandten erzählt, berichtete die britische Boulevardzeitung "Daily Mirror" am Mittwoch.

Die Dreijährige stamme aus dem gleichen Dorf wie der 13 Monate alte David. "Ich sah dieses Mädchen mit dem todtraurigen Lächeln. Ich sagte zu Guy: 'Wir müssen diesem Kind auch ein Zuhause geben'", zitierte das Blatt die Sängerin.

Am Dienstag war der kleine David in London eingetroffen. Wenige Tage nach der umstrittenen Blitzgenehmigung der malawischen Behörden brachten Mitarbeiter der Sängerin den Buben nach London, wo er zunächst für eineinhalb Jahre bei Madonnas Familie leben darf.

Offener Brief zur Rechtfertigung

Malawische Menschenrechtsgruppen wollen gegen die Sondergenehmigung für den Weltstar klagen, denn normalerweise müssen Ausländer vor einer Adoption mindestens 18 Monate lang in Malawi gelebt haben. Madonna hat sich nach der heftigen Kritik indessen in einem offenen Brief zur Wehr gesetzt. Zusammen mit ihrem Ehemann, dem britischen Filmemacher Guy Ritchie, habe sie das Adoptionsverfahren schon vor Monaten eingeleitet, erklärte Madonna am Dienstag, wie die britische Nachrichtenagentur Press Association meldete.

Sie habe nicht alle Welt darüber in Kenntnis setzen wollen, weil es sich um eine persönliche und familiäre Angelegenheit handle. Bei dem Verfahren habe sie sich an das Gesetz gehalten, "wie jeder, der ein Kind adoptiert", betonte die Sängerin, die mit ihrer Familie in London lebt. "Anders lautende Unterstellungen sind völlig falsch."

Sie habe sich entschlossen, ein Kind aus Malawi zu adoptieren, nachdem sie erfahren habe, dass in dem afrikanischen Land - einem der ärmsten Länder der Welt - mehr als eine Million Waisenkinder lebten, erklärte Madonna. Ritchie und sie hätten ihr Heim öffnen und einem Kind dabei helfen wollen, einem Leben in Armut und Elend zu entkommen. "Das ist keine Entscheidung oder Verpflichtung, die meine Familie oder ich leicht nehmen", betonte der Superstar. "Ich hoffe, dass die Presse meiner Familie ein wenig Raum lässt, um unsere Freude darüber zu genießen, David zu Hause zu haben." (APA/AFP)