Es gibt wahrlich spannenderen Lesestoff als den Quellcode einer Web-Seite. Ein neu konzipiertes Lehrbuch zu den Web-Standards HTML und CSS gibt sich aber alle Mühe, die Anweisungen für Struktur und Layout der Web-Inhalte so unterhaltsam zu präsentieren, dass Leser und Leserinnen sich die spröde Materie mit Vergnügen aneignen.

Sprechblasen

Amüsante Sprechblasen, Fotos im Stil der 50er Jahre, handschriftliche Skizzen, Kurzkrimis und Kreuzworträtsel sind nur einige Tricks, mit denen Elisabeth und Eric Freeman ihre Leser bei der Stange halten. Um das Konzept der Dokumententyp-Definition zu erläutern, führen die Autoren ein Interview mit einem Browser, der die Gelegenheit nutzt, um sein Leid über nicht mehr aktuelle HTML-Varianten oder Abweichungen von den Standards zu klagen: "Es ist heutzutage schwer, ein Browser zu sein."

eine Web-Site für eine Kaffehaus-Kette

Das Buch versetzt seine Leser in die Situation, eine Web-Site für eine Kaffehaus-Kette zu entwickeln. Weil keinerlei Vorkenntnisse vorausgesetzt werden, beginnt der Kurs bei Null und verzichtet auch auf die Verwendung jeglicher Software für das Web-Design. Lediglich ein schlichter Texteditor wird benötigt, wie er zur Grundausstattung jedes Betriebssystems gehört. Angefangen bei einer ganz schlichten Minimal-Web-Seite führt der Weg über mehr als 600 Seiten hinweg zu Web-Dokumenten, die professionelle Ansprüche erfüllen.

"Kopfnüsse"

Jedes Kapitel enthält Übungen zum praktischen Nachvollziehen der Beispiele, "Kopfnüsse" mit schwierigen Aufgaben sowie eine Vertiefung in Form von Fragen und Antworten. Die meisten Beispiele lassen sich offline am Computer nachvollziehen. Aber die richtige Befriedigung kommt erst auf, wenn die Daten auf einen Web-Server geschickt werden. Hierzu wird auch der Umgang mit dem FTP-Protokoll erklärt.

Bei der Einführung in die Darstellung der Layout-Technik CSS kommt auch Farbe ins Spiel. Anhand der Farbkreise von Rot, Grün und Blau wird anschaulich erklärt, wie Web-Farben definiert und in Form von Hexadezimalwerten verschlüsselt werden. Und wer bislang immer etwas verwirrt, wie die CSS-Anweisungen "padding", "margin" und "border" auseinanderzuhalten sind, wird nach dem Studium des Boxmodells klarer sehen. Vielleicht ist ja doch was dran an den Forschungsergebnissen aus der Neurobiologie und der Lerntheorie, die in das Konzept der O'Reilly-Reihe "Von Kopf bis Fuß" eingeflussen sind. (APA/AP)