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Grafik: Archiv
Mit der Veröffentlichung von GNOME 2.17.1 hat das gleichnamige Open Source-Projekt seinen ersten Meilenstein auf dem Weg zur kommenden Generation des Unix-Desktops zum Download freigegeben. Wie immer am Anfang eines Release-Zyklus sind die Unterschiede zur aktuelle stabilen Release - GNOME 2.16.1 - noch eher im Detail zu suchen, trotzdem zeichnen sich die Konturen der kommenden Version bereits ab.

Aufnahme

So ist mit der ersten Vorversion nun auch das Fenster für den Vorschlag neuer Komponenten geschlossen. Zur Aufnahme in den Desktop vorgeschlagen wurde dieses mal unter anderem der NetworkManager beziehungsweise das GNOME-spezifische Frontend dafür. Die Software findet sich ohnehin bereits in den Desktop-Installationen der meisten aktuellen Linux-Distributionen, von einer offiziellen Aufnahme erhofft man sich vor allem eine bessere Integration mit anderen GNOME-Komponenten, etwa um den Online-Status des Systems in Erfahrung zu bringen.

Verschlüsselt

Ebenfalls auf der Vorschlagsliste finden sich die Verschlüsselungssoftware Seahorse, die sich neben PGP/GPG-Keys auch um die Verwaltung von SSH-Schlüsseln kümmern kann. Als Ergebnis eines Google Summer of Codes-Projekt entstanden ist GNOME Scan, das dem Desktop ein einheitliches Scanner-Backend und Interface verpassen will.

Warnung

Bei den bestehenden Komponenten hat sich vor allem im GNOME Power Manager einiges getan: So kümmert sich die Software nun neben diversen Schlafzuständen und der Batterie-Überwachung auch um die automatische Regelung der CPU-Geschwindigkeit. Mit einem weiteren neuen Features will man GNOME-BenutzerInnen vor den aktuellen Problemen mit Sony-Akkus schützen: Findet die Software anhand der Seriennummer und des Laptop-Modells ein potentiell gefährdetes Gerät, werden die UserInnen zu einem Austausch aufgefordert.

Einstellungen

Auch beim Control Center tut sich einiges, so soll es ein neues Übersichtsfenster geben, das auf der von Novell im SLED 10 eingesetzten Lösung Slab basiert. Eine weitere Neuerungen: Dank Verbesserungen in der Text-Rendering-Library Pango unterstützt der GNOME-Desktop nun auch vertikale Text-Eingabe und -Anzeige.

Technologisches

Unterdessen arbeiten die GNOME-EntwicklerInnen im Hintergrund auch am Umbau einiger der zentralen Technologien des Desktops: So soll der Virtual-File-System-Layer gnome-vfs weitgehend neu geschrieben werden, da sich einige grundlegende Probleme mit dem derzeitigen Design nicht mehr vernünftig lösen lassen. Auch das Session Management des Desktops bekommt einen Rewrite spendiert, bei beiden Unterfangen ist allerdings nicht klar, ob sie bereits für GNOME 2.18 fertig werden, oder erst mit GNOME 2.20 kommen.

Download

GNOME 2.17.1 kann kostenlos in Form des Source Codes von der Seite des Projekts oder von zahlreichen Mirrors heruntergeladen werden. Die nächste Vorversion ist für Anfang November geplant, die fertige Release soll es dann Mitte März geben. (Andreas Proschofsky)