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Theoretisch stünden jedem Erdenbürger bei gerechter Verteilung ungefähr 1,8 Hektar Fläche zur Verfügung. Der durchschnittliche Österreicher verbraucht allerdings 4,6 Hektar, in den USA sind es sogar fast zehn Hektar pro Kopf, während in einen armen Land wie Indien die Menschen mit je 0,8 Hektar auskommen müssen. "Wenn alle so leben würden wie die Europäer, bräuchten wir drei Planeten", meinte Pekny.
Naturzerstörung
Der globale "Überkonsum" führe unweigerlich zur Zerstörung der Natur, "die Grundlage unseres Wirtschaftens und Überlebens", sagte der Umweltschützer. Jedes Jahr werde der "ökologische Fußabdruck" vom "Global Footprint Network" berechnet und zeige deutlich den ständigen Wachstum des Weltverbrauches auf. Der Gesamtfußabdruck sei um 25 Prozent größer als die Erde. "Das geht sich auf Dauer nicht aus", alarmierte der Experte. Zeichen dafür seien etwa das Wäldersterben oder die zunehmende Bodenunfruchtbarkeit.
"Im Durchschnitt macht ungefähr ein Drittel des ökologischen Fußabdruckes unsere Ernährung aus", berichtete Pekny. 70 bis 90 Prozent dieses Drittels entfällt auf die besonders viel flächenbeanspruchende Fleischproduktion. Der Rest des persönlichen Footprints setzt sich aus einem Viertel für Wohnen - davon 90 Prozent für Heizen und Strom -, einem Fünftel für Mobilität und zu einem Sechstel aus dem Güter- und Dienstleistungskonsum zusammen.
Umstellung
Den eigenen Fußabdruck zu verkleinern sei leichter als man denkt, wenn es nach Rosemarie Zehetgruber von Gutessen Consulting geht. "Das allerwichtigste ist, weniger Fleisch zu essen", ist Zehetgruber überzeugt. Zudem empfiehlt die Ernährungsexpertin, saisonaler zu kochen und die "Lust an regionalen Produkten" wieder zu entdecken. "Wir essen ständig. Mehr als drei Mal am Tag", deshalb habe eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten eine große Wirkung auf den ökologischen Fußabdruck. Ein wichtiger Ansatzpunkt sei laut Zehetgruber außerdem das Umdenken in der Gemeinschaftsverpflegung, wie in Krankenhäusern, Schulen und Altersheimen.
Weitere Tipps: Um den persönlichen Footprint zu verkleinern, sollte man so gut wie nie Fliegen, weniger und langsamer Autofahren - am besten in Fahrgemeinschaften, weniger Fleisch essen und lokale, jahreszeitgerechte Bioprodukte kaufen. Ideal sei laut Pekny "Wohnen wie im Fass", daher klein, kompakt und gut isoliert. Der Footprint solle laut Jan Dictus von der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) ein Instrument sein, um den Leuten klarzumachen, was nachhaltige Entwicklung sei, da es so nicht weitergehen könne.