Wien - Der börsenotierte Stahlerzeuger voestalpine AG stärkt seine Automotive Division, die derzeit etwa elf Prozent des Konzernumsatzes macht "Ich rechne damit, dass wir in den nächsten Wochen eine Automotive-Akquisition bekanntgeben", sagte voestalpine-Chef Wolfgang Eder am Donnerstag auf der Gewinnmesse.

Das namentlich nicht genannte Unternehmen macht zwischen 150 und 200 Mio. Euro Jahresumsatz. Wo die Neuerwerbung liegt, wollte Eder nicht bekannt geben. Für den Voest-Manager zeichnet sich derzeit eine Erholung der europäischen Autoindustrie ab. Bei der Autozuliefertochter Polynorm, bei der man Personal abgebaut hat, sei man heute "auf der sicheren Seite", sagte er.

Für die Gesamtkonjunktur versprühte Eder Optimismus "Ich sehe für die nächsten Monate, aber auch für das erste Halbjahr 2007 keine Gefahr eines Einbruchs. Die volkswirtschaftlichen Gurus, die ein Kippen der Konjunktur voraussagen, finden bei mir kein Verständnis."

Gute Auftragslage

Bei den größten Divisionen Stahl und Bahnsysteme sei die Auftragslage sehr gut, "Profilform" und "Automotive" setzten auf starkes Wachstum durch Akquisitionen. Die Rohstoffpreise würden im heurigen Jahr unter dem Strich stabil bleiben und mittelfristig sinken, glaubt man in der Voest. "Drastische Sprünge wie in den letzten beiden Jahren wird es nicht mehr geben."

Eder wiederholte vor den Messebesuchern seine bisherige "Guidance", die von Analysten als eher konservativ angesehen wird: Der Umsatz soll trotz des Verkaufs der Intertrading und der mehrheitlichen Abgabe der Schrotthandelsaktivitäten demnach 2006/07 konstant bleiben. Das Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA), das Betriebsergebnis (EBIT) und der Jahresüberschuss sollen demnach wenigstens das Niveau des Vorjahres erreichen. Der Voest-Manager deutete allerdings an, dass es in drei Wochen zu einer Verbesserung der Prognose für 2006/07 kommen könnte: "Wir denken gerade darüber nach, wie wir bei der Präsentation der Halbjahresergebnisse den Ausblick gestalten werden", sagte der Voest-Chef. (APA)