Washington - Weniger als drei Wochen vor den US-Kongresswahlen sind die Umfragewerte der Republikaner auf ein Rekordtief gefallen. Nur noch 14 Prozent der US-Bürger sprachen sich in einer neuen Umfrage dafür aus, dass die Partei von Präsident George W. Bush beide Häuser des Kongresses auch weiterhin kontrollieren. 47 Prozent sprachen sich für einen Wechsel aus, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Erhebung des Senders NBC und des "Wall Street Journals" hervorgeht. 37 Prozent der Befragten kündigten an, für die Republikaner stimmen zu wollen, die Demokraten wollen dagegen 52 Prozent wählen.

Damit wachsen die Chancen der Demokraten, die Kontrolle im Senat und im Repräsentantenhaus zu übernehmen. Für Präsident Bush würde das Regieren dadurch in dessen verbleibenden beiden Amtsjahren deutlich erschwert.

Nach Einschätzung von NBC hat das Ansehen der Republikaner unter anderem wegen der Irak-Politik der Bush-Regierung und des Sexskandals um den ehemaligen republikanischen Abgeordneten Mark Foley gelitten. Dieser hatte minderjährigen Kongress-Praktikanten per SMS und E-Mail anstößige Mitteilungen geschickt und damit landesweit für Entsetzen gesorgt.

Mit der Arbeit des Kongresses sind der Umfrage zufolge nur 16 Prozent der Bürger zufrieden, was NBC zufolge der tiefste Wert seit 1992 ist. Auch die Unterstützung für Bush nehme ab, wenngleich nur leicht: 38 Prozent der Befragten äußerten sich positiv zu seiner Arbeit, in einer ebenfalls in diesem Monat veröffentlichten Erhebung lag die Zustimmung noch bei 39 Prozent.

Für die Umfrage wurden zwischen dem 13. und dem 16. Oktober über 1000 Wahlberechtigte befragt. (APA/Reuters)