Garantieprodukte verkaufen sich "derzeit wie warme Semmeln", heißt es in Bankenkreisen. Die Idee, dass man als Anleger bei Gewinnen voll profitiert und bei Verlusten durch die Kapitalgarantie geschützt ist, verlockt. Garantiert wird jeweils die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals, eine Renditegarantie ist damit nicht verbunden.

In absoluter Sicherheit können sich Anleger durch die Kapitalgarantie dennoch nicht wiegen. Denn nicht bei jedem Produkt werden hundert Prozent des veranlagten Geldes garantiert. Oft besteht die Garantie nur auf einen bestimmten Prozentsatz am Ende der Laufzeit.

Daher müssen Anleger auch bei Garantieprodukten klären, wie viel Risiko sie bereit sind, zu tragen. Wird das eingesetzte Kapital zu hundert Prozent garantiert, bekommt man bei Verlusten immerhin sein Geld zurück und hat durch die Veranlagung nichts verloren. Man hat sein Geld also im schlimmsten Fall zum Nulltarif an die Bank verborgt. Bei Varianten, wo etwa nur ein bestimmter Prozentsatz des Kapitals garantiert wird, kann man in steigenden Märkten auch eine größere Rendite erwirtschaften, weil ein größerer Anteil des Geldes spekulativer veranlagt werden kann. Dafür droht aber in fallenden Märkten auch ein Teilverlust. (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.10.2006)