Frankfurt - Der Vorstandschef von DaimlerChrysler, Dieter Zetsche, hat sich gegen eine Beteiligung des Bundes am Airbus-Mutterkonzern EADS ausgesprochen. "Grundsätzlich ist für das Unternehmen eine Verstärkung des staatlichen Einflusses nicht erstrebenswert", sagte Zetsche der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ("FAZ") vom Freitag. EADS müsse vor allem einen unternehmerischen Weg finden, wieder zu der Stärke zu finden, die der Konzern vor wenigen Jahren gehabt habe. DaimlerChrysler hält derzeit 22,5 Prozent an EADS, möchte diesen Anteil aber auf 15 Prozent reduzieren. In der Debatte über den Verkauf des 7,5-prozentigen Anteils geht es auch um eine mögliche Beteiligung des Bundes.

An dem Luft- und Raumfahrtkonzern EADS sind auf französischer Seite der Staat und die Industriegruppe Lagardère mit jeweils 15 Prozent beteiligt. "Wir werden aber versuchen, darauf Einfluss zu nehmen, dass die Auswirkungen jeglicher Maßnahmen halbwegs gleichgewichtig von Deutschen und Franzosen zu tragen sind" sagte Zetsche der "FAZ" weiter.

Nach Angaben der Zeitung bemüht sich der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann darum, einen neuen Aktionärskern für eine Beteiligung an EADS zu schaffen. Er erwäge sogar eine begrenzte Beteiligung seiner Bank, schrieb die "FAZ". Im Interesse seiner internationalen Anteilseigner müsse Ackermann aber vorab auf einen klaren Plan dringen, wie Airbus aus der Krise kommen soll. Die Deutsche Bank ist Großaktionär bei DaimlerChrysler. (APA/AFP)