"Schwierige Situation"
"Wir sind uns bewusst, dass wir der heutigen Besprechung mit den UNESCO-Experten im Wort sind und dass noch viel Arbeit auf uns wartet", so Kastner & Öhler-Geschäftsführer Thomas Böck in einer Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung mit Irene Wiese-von Ofen (Deutschland) und Tamas Fejerdy (Ungarn) und Vertretern der Stadtregierung am Freitag. Wiese-von Ofen erklärte, man erkenne an, dass die Situation vom Gesamtbild her schwierig sei, aber dass es auch Ansprüche der modernen Architektur gebe und dass dem Unternehmen ein Ausbau zur wirtschaftlichen Absicherung wichtig sei.
"Die spanischen Kollegen (das Architektenduo Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano, Anm.) wollten mit ihrer Arbeit einen Diskurs auslösen und nun haben wir den Spagat gemeinsam mit ihnen gelöst", sagte Wiese-von Ofen. Das sei zufriedenstellend. Es hätte ja viele Dinge gegeben, die auf den ersten Blick nicht passten, Höhe, Material und Details des Dachbaus mitten in der Innenstadt. Diese Konflikte gebe es in vielen Städten, hier habe man das mit Ruhe und Geduld gelöst, meinte die deutsche UNESCO-Vertreterin.
"Visualisierung mit Stangen möglich"
Das Ausmaß der Detailarbeit sei noch zu verifizieren und sie empfehle, vor dem Eintritt in die Planungsphase noch Rechtssicherheit herzustellen. Das könne mittels eines Abkommens zwischen Kastner & Öhler und der Stadt Graz geschehen, bevor es z.B. im Bebauungsplan der Kommune zur Festlegung von Bauhöhen komme. Hinsichtlich Höhe des Projektes sagten die UNESCO-Vertreter - die die Vereinbarkeit des Projekts mit dem Grazer Weltkulturerbe-Status zu prüfen hatten - dass man die Höhe etwa mit Stangen simulieren könne, nicht nur mit einem Modell oder Fotos: "So und von oben sieht's anders aus", meinte Wiese-von Ofen. Auch bei den Materialien müsse auf Homogenität mit der Umgebung geachtet werden.