Rom - Der in Afghanistan entführte Fotograf Gabriele Torsello hat in einem Appell an Medien und an Journalisten um Hilfe geben, damit er frei kommt. Dies berichtete die afghanische Nachrichtenagentur Pajhwok, die sich mit dem Fotografen telefonisch in Verbindung setzen konnte. Torsello habe mit zitternder Stimme gesprochen und erzählt, dass ihn die Kidnapper ständig bedrohen.

"Sie behaupten, ich sei ein Spion und dass die britischen Truppen die Provinzen Musa Qala und Nawzad auf Grund meiner Informationen bombardiert haben", sagte Torsello laut der afghanischen Nachrichtenagentur. Kurz darauf unterbrachen die Kidnapper die Verbindung und beteuerten ihre Forderungen an Italien: den Abzug der italienischen Truppen aus Afghanistan und die Rückkehr in seine Heimat des zum Christentum übergetretenen Afghanen Abu Rahman, der in Italien lebt. Rund 1.800 Soldaten sind derzeit in Afghanistan stationiert.

Sollte eine der beiden Bedingungen nicht erfüllt werden, werde man den Fotografen töten. Noch unklar ist, ob das Ultimatum am Sonntag um Mitternacht, oder am Montag abläuft. Die Kidnapper gingen diesmal zu den Talibankämpfern auf Distanz und erklärten, sie seien nur Moslems, die gegen die ausländische Besatzung kämpfen.

Der italienische Verteidigungsminister Arturo Parisi hatte am Mittwoch ausgeschlossen, dass die Regierung in Rom den Forderungen der Kidnapper entgegen kommen könne. "Wir müssen bleiben, weil die Afghanen uns dazu aufrufen. Wir müssen dem Land helfen, seine Lage zu stabilisieren. Wir arbeiten, um im Land minimale Sicherheitsbedingungen zu garantieren", sagte Parisi. (APA)