Nur vom Hörensagen
Auch Oscar Nierstrasz, Informatikprofessor an der Universität Bern, kennt den neuen Internet Explorer nur vom Hörensagen. "Es gab einmal eine Zeit, als er der beste verfügbare Browser war - auch auf dem Mac", sieht Nierstrasz im pressetext-Gespräch diesen Vorsprung weitestgehend verspielt. Die Vorgängerversion habe bei der Unterstützung von Webstandards zudem wiederholt Probleme bereitet, so der Akademiker, der sich von der neuen Version eine Verbesserung in diesem Bereich erhofft. Die Entwicklung eines Browsers im Jahr 2006 bezeichnete Nierstrasz als enorm komplexes Unterfangen, das neben der Implementierung von neuen Technologien mit gänzlich veränderten Vorzeichen in den Bereichen Sicherheit und Anwender-Datenschutz zu kämpfen habe.
Aufgeschlossen
Eindeutig begrüßt wird die neue Version hingegen von Andreas Zeller, Professor am Lehrstuhl für Softwaretechnik an der Universität des Saarlandes. Erste Eindrücke würden darauf schließen lassen, dass der Internet Explorer von seinen Sicherheitsstandards und der Ergonomie her nun zu Firefox aufgeschlossen habe. "Webstandards wurden von der älteren Version nur schlecht unterstützt, da wurde in jedem Fall nachgebessert", so Zeller gegenüber pressetext. Dies habe ironischerweise sogar dazu geführt, dass einige Webseiten, die für frühere Internet-Explorer-Versionen optimiert wurden, von der neuen Version nicht mehr korrekt dargestellt werden. Nachholbedarf in dieser Frage ortet Zeller aber nicht nur bei Microsoft: "Es gibt derzeit keinen einzigen Browser, der völlig konform mit den gültigen Webstandards geht".
Zweifel